Nierenschmerzen richtig deuten

Viele Menschen leiden unter Nierenschmerzen. Doch nur die wenigsten wissen, was es damit auf sich hat. Wie man Nierenschmerzen richtig deutet und was in diesem Fall zu tun ist, erfährst Du hier.

Viele Menschen leiden unter Nierenschmerzen. Doch nur wenige wissen, dass sich dahinter unterschiedliche Erkrankungen verbergen können, die mitunter auch sehr gefährlich sein können. Bei Routineuntersuchungen von Blut oder Urin werden oft Störungen der Nierenfunktion entdeckt. Wenn Betroffene lange Zeit über Schmerzen im Rücken oder im Bereich der Niere klagen, sollten sie aber von selbst einen Arzt aufsuchen. Dieser klärt ab, warum die Schmerzen auftreten und woher sie stammen.

1.Was machen unsere Nieren eigentlich?

Nieren sind wichtige Organe, die im Falle von Schmerzen untersucht werden sollten.Die Nieren sind wichtige Organe, die unseren Körper entgiften.                       
Shutterstock.com / Vitalii Vitleo

Die Nieren filtern unser Blut. Dabei entziehen sie dem Körpersaft überschüssige Salze, Giftstoffe sowie Flüssigkeit, die über den Harnleiter in die Harnblase gelangt und schlussendlich wieder ausgeschieden wird. Die Nieren leisten also täglich harte Arbeit.

Doch nicht nur den Salz- sowie Wasserhaushalt regulieren sie, sondern produzieren außerdem Hormone wie Renin, welches an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt ist.

Einwandfrei funktionierende Nieren sind daher unabdingbar. Doch manchmal kommt es zu Nierenschmerzen, die viele Menschen fälschlicherweise für Rückenschmerzen halten. Meistens ist die Ursache der Schmerzen harmlos und verschwindet von selbst oder kann gut behandelt werden. Manchmal jedoch, können auch ernstzunehmende Krankheiten dahinter stecken, weshalb man den Schmerzen in jedem Fall auf den Grund gehen sollte!

2.Was sind Nierenschmerzen?

Generell treten Nierenschmerzen in den Flanken auf. Meist ist das Nierenbecken betroffen. Die Schmerzen können, je nachdem welche Niere betroffen ist, rechts oder links sowie beidseitig auftreten. Rückenschmerzen beeinträchtigen meist die Bewegung und können zu einem gebeugten Gang führen. Bei Nierenschmerzen ist dies meist nicht der Fall. Wer jedoch mit der Kante seiner Hand einen leichten Schlag über den Beckenkamm ausübt und wenn es dabei zu Schmerzen kommt, kann dies auf ein Problem mit den Nieren hindeuten. Klarheit bringt die Untersuchung des Urins.

Es ist zudem nicht selten, dass Nierenschmerzen während der Schwangerschaft oder der Menstruation auftreten. Manchmal sind sich Betroffene zudem nicht sicher, ob es sich tatsächlich um Nieren- oder um Rückenschmerzen handelt, die ausstrahlen. Während der Schwangerschaft entstehen die Schmerzen oft, weil es zu einem Druck auf die Harnwege kommt und sich der Urin dadurch zurück ins Nierenbecken-System staut. In diesem Fall spricht man von einem Nierenstau, den man unbedingt behandeln muss.

3.Nierensteine können die Ursache für Nierenschmerzen sein

Nierensteine bereiten starke Bauchschmerzen.Nierenschmerzen sollten von einem Arzt abgeklärt werden.                             
Shutterstock.com / Dean Drobot

Wer unter Nierenschmerzen leidet, sollte unbedingt zum Arzt gehen und die Schmerzen abklären lassen. Manchmal können schwerwiegende Krankheiten die Ursache für die Schmerzen sein. So kann es beispielsweise eine Nierenentzündung, eine zystische Nierenerkrankung, Nierensteine oder sogar Nierenkrebs sein, der die Schmerzen verursacht.

Nierensteine entstehen dann, wenn Harn mit Substanzen wie zum Beispiel Kalzium, Phosphat, Harnsäure oder Oxalat übersättigt ist. Menschen, die eine Neigung zur Bildung von Nierensteinen haben, sollten daher auf schwarzen Tee, Kaffee sowie Alkohol verzichten. Diese Genussmittel reichern den Urin mit steinbildenden Substanzen an.

Solange es sich nur um kleine Steine oder den sogenannten Harnstein-Grieß handelt, können diese ohne Probleme durch große Trinkmengen, die man mehrere Wochen lang zu sich nimmt, wieder ausgeschieden werden. Zusätzliche Hausmittel sind außerdem feuchte Lendenwickel oder heiße Vollbäder. Wenn es sich jedoch um einen großen Stein handelt, der aus der Niere heraustritt, kommt es häufig zu Nierenschmerzen. Viel trinken alleine reicht in diesem Fall leider nicht mehr aus. Ist der Nierenstein zu groß, wird er entweder mit sogenannten Stoßwellen zerkleinert (von außen) oder durch ein Endoskop in einer OP entfernt. Teilweise lassen sich Nierensteine auch durch Medikamente lösen.

Ganzheitliche Gesundheits-Check-ups helfen Dir gesundheitliche Beschwerden besser zu verstehen und Krankheiten entgegenzuwirken.

Solche Gesundheitsinitiativen können auch von Deinem Arbeitgeber angeboten und finanziert werden - schlage das in Deinem Unternehmen doch einmal vor. Gerne lassen wir Dir hierzu Informationsmaterial zukommen, das Du an Deinen Arbeitgeber weitergeben kannst.


Ad_Gesundheit_39_3.1_1

Jetzt Informationsmaterial anfragen

4.Symptome einer Nierenbeckenentzündung

Bei einer Nierenbeckenentzündung fühlt man sich krank. Bei einer Nierenbeckenentzündung fühlt man sich krank.                                  Shutterstock.com / Subbotina Anna

Nierenschmerzen können auch aufgrund einer Nierenbeckenentzündung entstehen. Bei dieser handelt es sich um eine chronische oder akute Entzündung der Nieren. Meist wird sie durch eine bakterielle Infektion verursacht. Auch Medikamente und Infektionen können zu einer Nierenbeckenentzündung führen.

Wer an einer akuten Nierenbeckenentzündung leidet, hat neben den Nierenschmerzen meist auch hohes Fieber und fühlt sich krank. Die Entzündung kann durch die Einnahme von Antibiotika meist problemlos ausheilen. Aus einer akuten Entzündung kann sich auch eine chronische Nierenbeckenentzündung entwickeln.

5.Zysten können Nierenschmerzen verursachen

Es gibt auch Erkrankungen wie Zystennieren, die meist vererbt werden. Diese können ebenfalls eine Ursache für die Schmerzen sein. Dabei handelt es sich um eine gefährliche Nierenveränderung, bei welcher die Niere mehrere Zysten aufweist. Langfristig gesehen führen die Zysten zu einem Nierenversagen.

Zu Beginn treten keine Symptome auf, erst später erkranken die betroffenen Personen meist an einer chronischen Harnwegsinfektion und klagen über Schmerzen im Bereich der Niere; auch Harnblutungen können vorkommen. Die Niere kann ihre Aufgabe dann immer weniger erfüllen.

 

 

6.Nierenkrebs kann ebenfalls für die Schmerzen verantwortlich sein

Flankenschmerzen können auch ein Hinweis auf eine ernstzunehmende Erkrankung wie Krebs sein. Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, eine fettreiche Ernährung, chronische Erkrankungen der Niere sowie ein häufiger Kontakt mit Asbest können die Krankheit begünstigen. 

Wichtig ist es, frühzeitige Symptome zu erkennen, die bei Nierenkrebs jedoch eher selten sind. Erst wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist, kommt es zu Fieber, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Blut im Urin sowie zu Knochenschmerzen.

7.Folgen möglicher Nierenfunktionsstörungen

Wenn unsere Nieren nicht mehr richtig arbeiten können, müssen wir mit Folgeerkrankungen oder sogar Nierenversagen rechnen. So kann es beispielsweise zu Ödemen (Wasseransammlungen) in unserem Gewebe kommen. Haben wir mit einer Nierenschwäche zu kämpfen, lagert sich immer mehr Wasser in unserem Gewebe ein. Wasseransammlungen an den Beinen sind in diesem Fall typisch.

Auch unser Blutdruck kann verrückt spielen und es kommt zu Bluthochdruck, da unsere Nieren ein Hormon bilden, das den Blutdruck reguliert. Blutarmut ist bei chronischer Nierenschwäche ebenfalls möglich. Aus diesem Grund muss die Erkrankungen in jedem Fall behandelt werden.

8.Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Ein Arztbesuch ist bei Nierenschmerzen erforderlich.Nierenschmerzen sollten in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt werden.            Shutterstock.com / Monkey Business Images

Nierenschmerzen sollten in jedem Fall von einem Arzt abgeklärt und behandelt werden. Wenn sie auf harmlosen Steinen oder Menstruationsbeschwerden basieren, ist die Sache gewöhnlich schnell erledigt. Eine Infektion, die zu einer Nierenbeckenentzündung führt, lässt sich jedoch nicht so einfach wieder beseitigen. Oft können nur die Beschwerden gelindert werden, doch der Erreger bleibt. Damit ist der Grundstein für ein chronisches Leiden gelegt.

Oft treten die Schmerzen erst auf, wenn die Niere bereits eine Schädigung aufweist. Damit die Folgeschäden verhindert werden können, sollte man deshalb bereits bei den ersten Anzeichen zum Arzt gehen und die Ursache abklären.

Besonders dringend ist ein Besuch beim Arzt, wenn sich der Urin bereits rot gefärbt hat, die Schmerzen mehrere Tage andauern, Fieber oder Schüttelfrost dazu kommen, Durchfall, Erbrechen oder Krämpfe bestehen, kein Urin mehr produziert wird oder er nicht mehr ausgeschieden wird, sich der Herzschlag verlangsamt, es zu Schwindel kommt oder sich Wasser in den Beinen oder anderen Stellen sammelt.

9.Was macht der Arzt?

Das Messen des Blutdrucks ist eine von vielen Untersuchungen die durchgeführt werden.Der Arzt führt einige körperliche Untersuchungen durch.                                  Shutterstock.com / Elnur

Meist verschwinden Nierenschmerzen nicht von alleine. Vor allem dann nicht, wenn es sich eine Erkrankung zugrunde liegt. Meist bedarf es jedoch einer weiterführenden Untersuchung beim Arzt, um die Ursache zu ermitteln.

Zuerst wird der Arzt gründlich nach Vorgeschichten fragen. Dabei lässt er sich die Beschwerden des Patienten genau schildern und fragt, ob bereits andere Erkrankungen vorliegen wie Beispielsweise Bluthochdruck, Diabetes oder eine Blasenentzündung. Danach folgt die körperliche Untersuchung. Erkennen kann der Arzt somit auch andere Symptome wie einen erhöhten Blutdruck, Wassereinlagerungen, abnormale Herztöne oder Fieber.

Hinweise auf eine Entzündung gibt eine Blutanalyse. Außerdem wird der Arzt vermutlich eine Urinprobe nehmen. Veränderungen des Harns weisen oft schon sehr früh auf eine Nierenerkrankung hin.

Wenn sich die Ursache für die Schmerzen nicht eindeutig erkennen lässt, wird meist auch ein bildgebendes Verfahren verwendet. So kann der Arzt durch Ultraschall einen Blick auf die Niere werfen und krankhafte Veränderungen wie einen Tumor schnell erkennen. Nierenerkrankungen, die rechtzeitig erkannt werden, sind gut behandelbar.

10.Zusammenfassung

Nierenschmerzen sind eine Sache, die jeder ernst nehmen sollte. Bereits bei den ersten Schmerzen, die nicht nach wenigen Tagen verschwinden, sollte man daher einen Arzt aufsuchen und die Sache abklären. Die Ursachen für die Schmerzen sind vielfältig. Manchmal sind es harmlose Ursachen wie kleine Steine oder Menstruationsbeschwerden, manchmal steckt jedoch eine ernstere Krankheit dahinter.

Nierenerkrankungen können zu Nierenversagen führen. Aus diesem Grund ist es wichtig, rasch zu handeln. Wenn neben den Schmerzen noch weitere Symptome wie Fieber, Schüttelfrost oder Blut im Urin vorkommen, sollte man in keinem Fall zögern und sofort den Arzt aufsuchen. Dieser wird nach der Ursache der Schmerzen suchen und danach eine entsprechende Therapie einleiten.

Als Führungskraft ist Betriebliches Gesundheitsmanagement umso entscheidender. BGM überträgt sich auf das ganze Unternehmen und seine langfristigen Erfolgsaussichten. Der allgemeine Gesundheitszustand der Mitarbeiter spiegelt in der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens wieder.

Du hast Interesse an umfassenden Gesundheits-Check-ups, Video-Arztgespräch und weiterführenden Präventionsmaßnahmen bei Dir am Arbeitsplatz?

Hier kannst Du Informationsmaterial zu Gesundheits-Check-ups am Arbeitsplatz für Deinen Arbeitgeber anfragen:

wellabe ist der innovative Partner rund um Gesundheit am Arbeitsplatz und bietet Check-ups vor Ort, Home-Tests, digitale Gesundheitsberatungen und Präventions-App