Blutdruck: Was ist normal und wie wird gemessen?

Irgendwann kommt jede*r im Laufe des Lebens mit Blutdruckwerten in Verbindung. „Mein Arzt hat beim letzten Routinecheck gesagt, mein Blutdruck sei ok“. Eine detaillierte Erläuterung bleibt oftmals leider aus. Wir von wellabe möchten, dass du genauer informiert bist und deshalb erklären  die wichtigsten Hintergründe zum Thema Blutdruck.

Ein gesunder Blutdruck ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems und daher ein wesentlicher Bestandteil des wellabe Check-ups. Die eigenen Werte zu verstehen, kann dabei helfen, die Gesundheit aktiv zu verbessern. Genau da möchten wir anknüpfen und heute das wichtige Thema des Blutdrucks näher beleuchten und aufzuzeigen, wie gemessene Blutdruck-Werte richtig zu interpretieren sind. 

Was genau ist der Blutdruck?

Das Blut dient im Körper als Transportmittel für Sauerstoff und Nährstoffe. Substanzen, die in den Organen und Geweben des Organismus zur Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen benötigt werden. Damit das Blut zirkulieren kann und dort ankommt, wo es gebraucht wird, muss das Herz regelmäßig pumpen. Fließt nun das Blut durch die Gefäße, wird Druck auf die Gefäßinnenwände ausgeübt, der Blutdruck. Die Messung des Blutdrucks ist jeweils eine Momentaufnahme und die Ergebnisse variieren je nach Situation und internen wie externen Einflussfaktoren. Beim Sport oder anstrengender physischer Arbeit wird der Sympathikus, ein Teil des vegetativen Nervensystems, aktiv. Der Blutdruck erhöht sich, da die Muskeln mehr Sauerstoff benötigen, um den gesteigerten Bedarf gewährleisten zu können. Der Herzmuskel schlägt dabei schneller und kräftiger. Auch stressige Situationen können zu höheren Blutdruckwerten führen. Der Parasympathikus ist der Gegenspieler des Sympathikus und reguliert die Herzaktivität in Entspannungsphasen. Im Zuge der sog. Entspannungsantwort verlangsamt sich der Herzschlag und der Druck in den Gefäßen nimmt ab. 

Wie wird der Blutdruck gemessen?

Gemessen wird der Blutdruck mittels zweier Werte. Die Systole („oberer“ Wert) entspricht dem Druck, welcher bei Kontraktion des Herzmuskels entsteht. Dabei wird sauerstoffreiches Blut durch die Arterien in den Körper gepumpt. Daraufhin entspannt sich das Herz und die Herzkammern füllen sich wieder mit Blut. Während dieser Phase ist der Druck in den Gefäßen dementsprechend niedriger. Dieser Wert nennt sich Diastole und entspricht der zweiten Angabe bei der Blutdruckmessung. Die Einheit, in der die Werte gemessen wird, ist Millimeter Hg (Millimeter Quecksilbersäule). Im alltäglichen Sprachgebrauch wird diese allerdings häufig weggelassen, sodass bei der Angabe des Blutdrucks nur die beiden Werte genannt werden. Im Rahmen des wellabe Check-ups wird aus den Blutdruckwerten an Armen und Beinen eine Relation gebildet, der sog. ABI oder Knöchel-Arm-Index. Liegt der Index außerhalb des grünen Bereichs, ist dies möglicherweise ein Indiz für eine periphere Arterienverkalkung in den Extremitäten. Dabei kann ein zu niedriger ABI auf verengte oder blockierte Arterien hinweisen, ein erhöhter ABI wiederum auf eine Verhärtung von Gefäßwänden also eine Arterienverkalkung (Mediasklerose). Grundsätzlich sollte der Blutdruck in den Beinen etwas höher sein als am Oberarm, da das Blut im konträren Verlauf zur Schwerkraft zurück zum Herzen gelangen muss.

BlutdruckmessungDurch die Blutdruckmessung an beiden Armen und Beinen können verengte Blutgefäße erkannt werden. / wellabe

Was ist ein normaler Blutdruck? 

Ein normaler systolischer Blutdruck liegt bei einem Erwachsenen zwischen 100 und 139 mmHg in Ruhe. Ein erhöhter systolischer Blutdruck liegt bei einem Wert zwischen 140 und 149 mmHg vor, ab einem Wert von 150 mmHg spricht man von erhöhtem Blutdruck. Ein Unterschied von mehr als 10 mmHg des systolischen Blutdrucks zwischen den beiden Armen kann auf eine einseitige Verengung der Blutgefäße hinweisen. 

Ein normaler diastolischer Blutdruck liegt zwischen 60 und 90 mmHg bei Erwachsenen. Während ein diastolischer Blutdruck zwischen 90 und 99 mmHg noch als grenzwertig aber unbedenklich gilt, spricht man ab einem Wert von 100 mmHg von erhöhtem Blutdruck. Auch beim diastolischen Blutdruck kann eine Abweichung von mehr als 10 mmHg zwischen den beiden Armen auf eine einseitige Verengung der Blutgefäße hinweisen. 

 

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Welche Folgen hat ein abnormaler Blutdruck? 

Der Blutdruck ist ein homöostatisches System, das heißt der Organismus eines gesunden Menschen ist dazu fähig, die natürlichen Schwankungen zu regulieren. Gerät dieser Mechanismus langfristig aus dem Gleichgewicht, kann es zu schwerwiegenden Folgen für das Herz-Kreislauf-System kommen und die Gefahr für einen Schlaganfall oder Herzinfarkt steigt. Insbesondere die Hypertonie (Bluthochdruck) ist in Deutschland mittlerweile zur Volkskrankheit ausgebrochen. Laut dem Robert-Koch-Institut sind rund ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland davon betroffen. Eine einzelne Blutdruckmessung, wie beispielsweise im Rahmen des wellabe Check-ups, ist in der Regel für eine Diagnose nicht aussagekräftig genug. Allerdings können die wellabe Gesundheitsexperten darauf basierend eine Tendenz wiedergeben und gegebenenfalls weiterführende Maßnahmen veranlassen. Wird beim wellabe Check-up ein abnormal hoher Wert festgestellt, erfolgt der Hinweis, das Ergebnis mit der oder dem Hausärzt*in zu besprechen. Um eine genaue Diagnose zu manifestieren, wird häufig eine 24-Stunden-Blutdruckmessung angeordnet. Wird eine Grunderkrankung als Ursache vermutet, können weiterführende Untersuchungen folgen. 

Fazit

Da sich Blutdruckprobleme nur durch sehr unspezifische Symptome äußern, ist eine regelmäßige Kontrolle bereits ab dem jungen Erwachsenenalter sehr zu empfehlen und zugleich die einzige Möglichkeit, Herz-Kreislauf-Probleme frühzeitig zu erkennen und somit Folgeerkrankungen zu verhindern. Dies kann entweder im Rahmen eines Arztbesuchs oder durch regelmäßige Gesundheits-Check-ups erfolgen.

wellabe ist der innovative Partner rund um Gesundheit am Arbeitsplatz und bietet Check-ups vor Ort, Home-Tests, digitale Gesundheitsberatungen und Präventions-App