Männergesundheit - wie Männer die eigene Gesundheit bewahren

Für Männer spielt die eigene Gesundheit oft eine untergeordnete Rolle. Der Arzt wird häufig erst bei akuten Symptomen aufgesucht, Vorsorgeuntersuchungen werden kaum bis nie wahrgenommen. Dabei haben Männer heute immer noch eine geringere Lebenserwartung als Frauen und sind häufiger von chronischen Krankheiten wie Bluthochdruck betroffen. Grund genug, der Männergesundheit einen eigenen Artikel zu widmen und aufzuzeigen, welchen Gesundheitsrisiken sich insbesondere Männer gegenübersehen und wie diese durch regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen minimiert werden können.

Männer nutzen Angebote zur Vorsorge deutlich seltener als Frauen. Nach aktuellen Studien gehen nur rund 50 % der Männer regelmäßig zur Prävention zum Arzt, 30 % geben sogar an, nie einen Arzt aufzusuchen. Dabei lassen sich viele Risikofaktoren der sogenannten Volkskrankheiten wie Bluthochdruck oder Diabetes durch frühzeitiges Entdecken minimieren oder sogar verhindern. Und auch bei Krankheiten wie Krebserkrankungen lassen sich die Heilungschancen durch eine frühzeitige Diagnose signifikant verbessern. Als Grund, diese Vorsorgeuntersuchungen nicht wahrzunehmen, wird oft ein veraltetes Rollenbild angegeben, nach dem sich Männer in ihrer Rolle als Beschützer nicht verletzlich zeigen wollen. Sie gestehen sich eine körperliche aber auch psychische Verletzlichkeit seltener ein als Frauen und suchen einen Arzt häufig erst im Akutfall auf. Das ist insbesondere gefährlich, weil viele Krankheiten über Jahre fortschreiten können ohne dass sie wehtun oder sich in speziellen Symptomen äußern. Treten akute Schmerzen auf, ist der Krankheitsverlauf meist nicht mehr aufzuhalten. Umso wichtiger ist es, dass gerade Männer über sinnvolle Vorsorgeuntersuchungen und Präventionsmaßnahmen aufgeklärt werden und diese wahrnehmen. 

1. Risikofaktoren bei Männern 

Grundsätzlich lässt sich die Männergesundheit durch einen gesunden Lebensstil, regelmäßige körperliche Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und eine positive Stressbewältigung erzielen. Rein statistisch sind Männer von diesem Lebensstil häufig allerdings weiter entfernt als Frauen und rauchen öfter, trinken mehr Alkohol und sind häufiger übergewichtig. Dies bedingt einige Risikofaktoren und führt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und insbesondere Herzinfarkte, welche auch den ersten Platz bei den Todesursachen einnehmen. Darauf folgen Krebserkrankungen der Lunge, Prostata und des Darms.

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2. Vorsorgeuntersuchungen für die Mänenrgesundheit 

Gesetzlich Versicherte haben in Deutschland ein Recht auf regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen. Das Angebot unterscheidet sich dabei zwischen Frauen und Männern und richtet sich nach den geschlechtsspezifischen Risikofaktoren. Folgende Untersuchungen werden dabei von allen gesetzlichen Krankenkassen übernommen - darüber hinausgehende Leistungen unterscheiden sich je nach Krankenkasse. 

Grundsätzlich zahlen Krankenkassen Männern jeweils eine Gesundheitsuntersuchung im Alter zwischen 18 und 34 Jahren. Neben der standardmäßigen körperlichen Untersuchung werden auch Risikofaktoren erhoben, die gegebenenfalls weitere Untersuchungen nötig machen. Dazu zählen sowohl bestehende Gesundheitsrisiken wie Übergewicht als auch familiäre Vorerkrankungen. 

MännergesundheitRegelmäßige Vorsorgeuntersuchungen verringern das Gesundheitsrisiko / Annastills

Bei Männern ab 35 zahlt die Krankenkasse alle drei Jahre einen Gesundheits-Check-up beim Arzt, um di Erhaltung der Männergesundheit zu unterstützen. Dieser ist umfangreicher als der zuvor genannte und umfasst neben der Messung des Blutdrucks und weiterer Blutwerte, wie Cholesterin und Nüchternblutzucker, auch eine Urinuntersuchung. Darüber hinaus wird Männern wie Frauen alle zwei Jahre ein Hautkrebs-Screening empfohlen, das ebenfalls von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird. 

Ab 45 Jahren werden die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen für Männer um die Krebsvorsorge ergänzt. Wie oben bereits angesprochen, ist Krebs eine der häufigsten Todesursachen für Männer - regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen sind daher besonders wichtig. Mit zunehmendem Alter erkranken Männer vergleichsweise häufig an Prostata- und Darmkrebs. Daher können Männer ab 45 einmal jährlich ihre Prostata untersuchen lassen. Ab 50 Jahren wird zudem eine regelmäßige Darmkrebsvorsorge empfohlen. Dabei werden einerseits Enddarm und Rektum durch Tasten untersucht und andererseits eine Stuhlprobe analysiert. Zudem wird für die Männergesundheit empfohlen, ab 50 Jahren zwei Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren zu machen. Gesetzlich krankenversicherte Männer ab 65 Jahren haben zudem seit Anfang 2018 Anspruch auf eine einmalige Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Aneurysmen der Bauchschlagader, von der Männer deutlich häufiger betroffen sind als Frauen. 

Neben den von den Krankenkassen bezahlten Vorsorgeuntersuchungen können Männer weitere individuelle Gesundheitsleistungen, sogenannte iGEL-Leistungen wahrnehmen, deren Kosten sie selber tragen. Die jeweilige Sinnhaftigkeit ergibt sich unter anderem aus der familiären Vorbelastung sowie bestehenden Risikofaktoren. Darunter können beispielsweise Lungenfunktionstests oder ein gesonderter Herz- oder Schlaganfall-Check fallen. Da Tumore des Mund-, Rachen-, und Kehlkopfraums bei Männern eine häufig auftretende Krebsart sind, macht bei Männer ab 40 Jahren, die häufig Alkohol trinken, rauchen oder familiär vorbelastet sind, eine Krebsvorsorge beim HNO-Arzt Sinn. Beim Augenarzt wird Männern ab 60 Jahren zudem eine jährliche Vorsorgeuntersuchung auf Glaukome oder Makula-Degeneration empfohlen.

Neben den ärztlichen Vorsorgeuntersuchungen wird Männern geraten, mindestens einmal pro Monat ihre Hoden abzutasten. So werden rund 80% der Hodentumore in einem Frühstadium von Patienten selbst erkannt. Dabei sollten Männer auf eine einseitige schmerzlose Vergrößerung oder Verhärtung des Hodens oder einen kleinen, harten schmerzlosen Knoten auf dem Hoden achten. Ebenso kann ein Schweregefühl oder ein Ziehen im Hodenbereich ein Warnhinweis sein. Sollten dabei Veränderungen bemerkt werden, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. 

Ebenso wie Frauen sollten Männer zudem einmal jährlich zum Zahnarzt gehen und die Kariesprophylaxe wahrnehmen. Auch ein aktueller Impfschutz ist im Rahmen der Prävention wichtig. Nach den Standardimpfungen im Kindes- und Jugendalter (u.a. Mumps, Röteln, Hepatitis), müssen einige dieser Impfungen im Erwachsenenalter aufgefrischt oder ergänzt werden. Dazu zählt die Auffrischung gegen Diphtherie und Tetanus alle 10 Jahre. Zudem wird Männern ab 60 Jahren die jährliche Grippeimpfung sowie eine Impfung gegen Pneumokokken und Herpes zoster (Gürtelrose) empfohlen. 

3. Movember

Eine Aufklärungsinitiative ist die sogenannte Movember-Bewegung, bei der Männer während des Novembers ihren Bart stehen lassen und damit auf Männergesundheit aufmerksam machen möchten. In diesem Jahr können sich auch Engagierte ohne Bart beteiligen, die im November 60km gehend oder laufend zurücklegen, um so auf die 60 Männer aufmerksam zu machen, die wir weltweit stündlich durch Suizid verlieren. Die damit gesammelten Spenden finanzieren Gesundheitsprojekte in den Bereichen psychische Gesundheit und Selbstmordprävention, Prostatakrebs und Hodenkrebs. 

4. Fazit

Männer sehen sich einer Reihe geschlechtsspezifischer Risikofaktoren gegenüber, die im Rahmen der Prävention regelmäßig untersucht werden sollten. Um den Anteil wahrgenommener Vorsorgemaßnahmen für die Männergesundheit zu erhöhen, muss eine entsprechende Aufklärungsarbeit geleistet werden und Angebote geschaffen werden, die die Hürden für Männer senken. Nur so werden die so wichtigen Vorsorgeinitiativen wahrgenommen und damit Leben gerettet. Dabei können Angebote im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements helfen, da sich hier der Aufwand für den Einzelnen stark verringert. 

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