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Bluthochdruck ist eine der am weitesten verbreiteten Krankheiten weltweit. Allein in Deutschland leiden rund 20 bis 30 Millionen Menschen daran. Lange unentdeckt, verursacht Bluthochdruck Schäden an den Gefäßen und begünstigt dadurch Folgeerkrankungen wie Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Umso wichtiger ist es, die Ursachen zu kennen, Symptome wahrzunehmen und Maßnahmen zu ergreifen, den Bluthochdruck zu vermeiden oder zumindest zu verringern.
Wann spricht man von Bluthochdruck?
Ein normaler Blutdruck liegt vor, wenn der systolische Wert unter 120 und der diastolische Wert unter 80 liegt. Von Bluthochdruck, auch arterielle Hypertonie genannt, spricht man dann, wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist und über diesen Werten liegt. Von einem hoch-normalen Blutdruck spricht man, wenn der systolische Wert zwischen 130 und 139 und der diastolische Wert zwischen 85 und 89 liegt. Eine Hypertonie ersten Grades liegt ab Werten von 140/90 vor. Mittelschwerer Blutdruck herrscht bei Werten ab 160/100 und eine schwere Hypertonie bei einem systolischen Wert von über 180.
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Wodurch wird Bluthochdruck verursacht?
Arterielle Hypertonie kann sowohl durch physische als auch psychische Faktoren ausgelöst werden. Neben einer familiären Vorbelastung begünstigen vor allem Übergewicht und ein BMI über 25, Bewegungsmangel sowie Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum als Risikofaktoren das Auftreten von Bluthochdruck. Zudem steigt das Risiko mit dem Alter signifikant an. Daneben ist auch Stress ein häufiger Auslöser von Bluthochdruck.
Tritt Hypertonie gemeinsam mit Übergewicht, Diabetes Typ2 und Fettstoffwechselstörungen auf, spricht man vom sogenannten Metabolischen Syndrom. Dabei kommen mehrere dieser gefäßschädigenden Faktoren gleichzeitig zum Tragen und steigern damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Welche Symptome treten auf?
Symptome, die unmittelbar auf eine Hypertonie hinweisen, lassen sich in den allermeisten Fällen nur schwer ausfindig machen. Viele betroffene Personen spüren also nicht direkt, dass der Blutdruck erhöht ist. So kann Bluthochdruck sehr lange ohne akute Symptome fortschreiten. Dies ist fatal, da durch Bluthochdruck einige Folgeschäden hervorgerufen können. Umso wichtiger ist es, bei folgenden Symptomen sensibel zu sein:
- Kopfschmerzen, insbesondere morgens nach dem Aufwachen
- Schwindel
- Nervosität
- Schlafstörungen & Müdigkeit
- Kurzatmigkeit
- Gerötetes Gesicht bzw. sichtbare rote Äderchen
Was sind mögliche Folgeerkrankungen?
Wenn der Körper tagtäglich unter diesem zu hohem Druck leidet, überlastet dies auf Dauer das Herz und andere wichtige Organe. Hypertonie wirkt sich auf den gesamten Kreislauf und Körper aus. So beschleunigt Bluthochdruck die natürliche Gefäßalterung, was zu vorzeitiger Verkalkung der Gefäße führt (Arteriosklerose). Auch Herzschwäche, Rhythmusstörungen und Herzinfarkte werden durch Hypertonie begünstigt. Neben Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems steigt auch das Risiko für einen Schlaganfall und eine Nierenschwäche, die in Nierenversagen gipfeln kann. Durch eine schleichende Schädigung der Netzhaut kann sich zudem auch die Sehleistung verschlechtern.
Wie wird Bluthochdruck diagnostiziert?
Wie schon angesprochen, bleibt Bluthochdruck oft lange Zeit unbemerkt und schädigt den Körper ohne dass konkrete Symptome auftreten. Weil tagesaktuelle oder situationsabhängige Schwankungen normal sind, sollte jeder seine Blutdruckwerte kennen und diese regelmäßig kontrollieren, beispielsweise durch regelmäßige Gesundheits-Check-ups. Steht anhand der gemessenen Werte der Verdacht eines Bluthochdrucks im Raum, wird ein Besuch beim Arzt dringend empfohlen. Dieser wird dann mehrmaliges Messen des Blutdrucks zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Situationen oder auch eine Langzeitmessung über 24 Stunden sowie das Führen eines sogenannten Blutdrucktagebuchs anordnen. So können aussagekräftige Schlüsse aus der Messung gezogen werden, die Schwankungen einzelner Messungen ausgleichen. Daneben wird eine umfangreiche Anamnese durchgeführt, um das Risiko durch den aktuellen Lebensstil und familiäre Vorbelastungen einschätzen zu können. Auch bestehende Vorerkrankungen werden abgeklärt, die die Ursache für eine Hypertonie sein können - so beispielsweise Nieren- oder Schilddrüsenerkrankungen. Zur Abklärung möglicher Risikofaktoren ist auch eine körperliche Untersuchung unerlässlich. Dabei kann das individuelle Herz-Kreislauf-Risiko abgeschätzt und mögliche Anzeichen für Folgeschäden erkannt werden. Ergänzt wird das Diagnoseverfahren durch Blut- und Urintests.
Wie kann Bluthochdruck behandelt werden?
Der therapeutische Ansatz ist von der Höhe der Blutdruckwerte sowie dem individuellen Risikoprofil für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z.B. erhöhte Bluttfettwerte, Diabetes, Übergewicht, hoher Alkohol- und Tabakkonsum, überstandener Schlaganfall oder Herzinfarkt) abhängig. Grundsätzlich ist es das Ziel, die Gefahr für konsekutive Erkrankungen zu verringern. In der Praxis bedeutet das, den Blutdruck dauerhaft zu stabilisieren, insofern keine weiteren (kardiovaskulären) Erkrankungen vorliegen.
Leichter Bluthochdruck lässt sich in vielen Fällen durch eine Modifikation des Lebensstils in den Bereichen Bewegung, Ernährung und Stressmanagement regulieren. Es sollte versucht werden, bestehendes Übergewicht zu reduzieren und eine gesunde, salzarme Ernährung und ausreichende Bewegung in den Alltag zu integrieren. Auch die Reduzierung von Stress und das Ausschalten psychischer Belastungen sind hilfreich. Sollte der Patient Raucher sein, wird dringend zu einer Rauchentwöhnung geraten, um das Herz-Kreislaufrisiko nicht noch zusätzlich zu erhöhen.
Bei höherem Blutdruck erfolgt zusätzlich eine medikamentöse Therapie, u.a. mittels ACE-Hemmer (gefäßerweiternde Wirkung), Diuretika (entwässernde Mittel), Betablocker (lässt Herzfrequenz sinken) und Kalziumantagonisten (gefäßentspannende Wirkung).
Bluthochdruck kann durch Lebensstilmodifikationen gesenkt werden, sodass eine medikamentöse Behandlung nicht notwendig ist / gpointstudio
Wie kann man Bluthockdruck vorbeugen?
Die richtigen präventiven Maßnahmen können aus den Risikofaktoren abgeleitet werden. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt allgemein 150 bis 300 Minuten sportliche Aktivität pro Woche bei moderater bis hoher Intensität, im Optimalfall eine Kombination aus Ausdauer- und Krafttraining. Im Bereich der Ernährung ist v.a. auf sparsamen Umgang mit Salz zu achten. Fertiggerichte, Brot, Brötchen und Senf enthalten relativ viel Salz, wohingegen die mediterrane Küche (viel Gemüse, Obst, Fisch, Olivenöl) sehr zu empfehlen ist. Um den Tagesbedarf von 5g nicht dauerhaft zu überschreiten, kann zum Würzen anstatt mit Salz vermehrt mit Kräutern gearbeitet werden. Während Transfettsäuren (z.B. in Chips oder Margarine) und fettreiche Fleisch- und Wurstwaren das Herz-Kreislauf-System belasten, sind eine bewusste Auswahl bestimmter Fettsäurequellen (z.B. Walnüsse, Leinsamen, Lachs) durchaus ratsam. Eine herzgesunde Ernährung trägt darüber hinaus zu Normalgewicht bei, was sich langfristig positiv auf den Blutdruck auswirkt. Eine Wohltat für das Gefäßsystem ist ein möglichst achtsamer und bewusster Alkohol- und Tabakkonsum, wobei sich der Verzicht auf viele weitere physiologische Prozesse neben dem Blutdruck positiv auswirkt. Wie bereits erwähnt, hat oftmals auch chronischer Stress weitreichende Folgen für das Herz-Kreislauf-System, speziell in Form eines Schlaganfalls oder Herzinfarkts. Stressempfinden und der Umgang mit Stress sind sehr individuelle Themen, sodass hierbei jede(r) seinen eigenen Weg finden sollte, wie sie oder er am besten entspannen kann. Systematische Entspannungstechniken, basierend auf wissenschaftlichen Studien, sind z.B. Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung. Oft helfen bereits kleine Interventionen wie ein Waldspaziergang, um den Blutdruck besser regulieren zu können.
Fazit
Grundsätzlich gilt, dass die Behandlung umso erfolgreicher ist, je früher der Bluthochdruck erkannt und behandelt wird. So kann das Risiko für Folgeschäden stark verringert werden. Es ist daher elementar, Vorsorgeuntersuchungen wahrzunehmen und seinen Blutdruck regelmäßig zu überprüfen.