So überwindest Du Niedergeschlagenheit

Niedergeschlagenheit kann verschiedene Ursachen haben und ist normalerweise harmlos. Bleibt die Phase der Traurigkeit über längere Zeit, sollte man sich jedoch auf die Suche nach dem Grund danach machen.

Niedergeschlagenheit ist eine Stimmung, die durch mangelnde Motivation, schlechte Laune und allgemeines Unwohlsein gekennzeichnet ist. Fühlst Du Dich manchmal niedergeschlagen? Bist Du grundlos traurig und Deine Arbeit fällt Dir schwer?

Hier erfährst Du, warum die meisten Menschen manchmal niedergeschlagen sind, wie Du die Ursachen für Deine Niedergeschlagenheit erkennst und was Du gegen negative Gefühle tun kannst.

1.Sind kurze Phasen der Traurigkeit normal?

Niedergeschlagenheit tritt scheinbar grundlos auf und kann sehr lange andauern. Obwohl die Symptome weniger ernsthaft sind als bei Angstzuständen oder Depressionen, kann die Niedergeschlagenheit für mehrere Wochen oder Monate anhalten. Kurze Phasen der Traurigkeit kennt jeder von uns. Sie entstehen aufgrund von Enttäuschungen oder nach schwerwiegenden Ereignissen wie dem Verlust eines geliebten Menschen. 

Manchmal führt bereits eine herbe Enttäuschung im Beruf zur Niedergeschlagenheit. Dies ist jedoch eine gesunde Reaktion der Seele, um mit einem frustrierenden Erlebnis fertig zu werden. Wenn die seelische Niedergeschlagenheit allerdings stärker ausgeprägt ist und lange andauert, kann eine Depression die Ursache sein.

2.Niedergeschlagen, weil Du Dein Ziel nicht erreicht hast?

Das Nichterreichen eines Zieles kan schon zu einer Niedergeschlagenheit führen.Beim Nichterreichen eines Ziels sind viele schon niedergeschlagen.                   Shutterstock.com / Roman Samborskyi

Viele Menschen reagieren niedergeschlagen, wenn sie ein bestimmtes Ziel nicht erreichen. Die Enttäuschung darüber, dass es mit der Beförderung nicht geklappt hat oder ein Kollege das Projekt bekommt, für das man selbst viel Zeit investiert hat, kann eine vorübergehende Niedergeschlagenheit auslösen. Mit unerfüllten Erwartungen umzugehen, ist oft nicht einfach. Manchmal sind die Entscheidungen von Vorgesetzten nur schwer nachvollziehbar. Dennoch solltest Du in solchen Situationen nicht verzweifeln.

Betriebliche Entscheidungsprozesse haben meist nichts mit Deiner Person zu tun. Nimm es deshalb nicht persönlich, sondern spreche mit Deinem Vorgesetzten darüber, wenn Du Dich ungerecht behandelt fühlst. Falls ein Kollege oder eine Kollegin Dich gekränkt hat, ist es ebenfalls sinnvoll, das Gespräch zu suchen. Die meisten Kränkungen sind nicht beabsichtigt. In stressigen Situationen genügt oft schon ein unbedachtes Wort, um bei einem anderen Menschen negative Gefühle auszulösen.

Körperliche Ursachen für NiedergeschlagenheitFür Niedergeschlagenheit gibt es auch körperliche Ursachen.

Auch körperliche Ursachen können der Auslöser für die Niedergeschlagenheit sein. Shutterstock.com / DedMityay

Neben psychischen Auslösern kann die Niedergeschlagenheit auch körperliche Ursachen haben. Durch die Einnahme von Medikamenten kommt es häufig zu Nebenwirkungen. Wenn Du Betablocker oder Präparate, die Hormone enthalten, einnimmst und feststellst, dass Du plötzlich niedergeschlagen bist, solltest Du mit Deinem Arzt darüber sprechen. Möglicherweise handelt es sich bei der Niedergeschlagenheit um eine unerwünschte Nebenwirkung. 

Hier kann bereits der Wechsel des Arzneimittels eine Verbesserung bringen. Körperliche Erkrankungen können ebenfalls Gefühle wie Niedergeschlagenheit auslösen. Zu den Krankheiten, die als Begleitsymptom Niedergeschlagenheit verursachen, zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Parkinson. Auch Multiple Sklerose oder eine Schilddrüsenunterfunktion können dazu führen, dass Du Dich niedergeschlagen fühlst.

3.Was hilft, wenn Du Dich niedergeschlagen fühlst?

Bei körperlichen Ursachen können Tabletten helfen.                                                       Shutterstock.com / wavebreakmedia

In den Wechseljahren kommt es häufig zu negativen Gefühlen wie Niedergeschlagenheit. Dies ist durch die hormonelle Umstellung bedingt. Das prämenstruelle Syndrom, unter dem viele Frauen in den Tagen vor der Periode leiden, begünstigt Niedergeschlagenheit. Falls körperliche Ursachen der Grund sind, dass Du Dich häufig niedergeschlagen fühlst, ist es sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen. 

Ein Vitamin-D-Mangel kann ebenfalls zur Niedergeschlagenheit führen. Der Körper stellt Vitamin D selbst her, wenn Du Dich täglich mindestens 20 Minuten im Freien aufhältst. Falls Du nicht genügend Zeit hast, um Dich der Sonne auszusetzen, kannst Du eine UV-Lampe verwenden oder Dir vom Arzt ein geeignetes Nahrungsergänzungsmittel empfehlen lassen.

4.Antriebslosigkeit und andere Symptome

Seelische Symptome, die in Verbindung mit tiefer Niedergeschlagenheit auftreten, sind vielfältig. Zu den Hauptsymptomen zählen Antriebslosigkeit, Freudlosigkeit und schnelle Ermüdbarkeit. Diese Symptomatik deutet auf eine depressive Erkrankung hin, die vom Facharzt behandelt wird. Wenn Du Dich seit Längerem niedergeschlagen fühlst, leidest Du möglicherweise auch unter Konzentrationsstörungen, vermindertem Appetit und Gefühlen von Schuld und Wertlosigkeit. Ein vermindertes Selbstwertgefühl begünstigt wiederum Niedergeschlagenheit.

5.Wann ist Traurigkeit behandlungsbedürftig?


Eine Therapie hilft gegen Niedergeschlagenheit.                                                      Shutterstock.com / BlurryMe

Viele Menschen, die unter Schlafstörungen leiden, reagieren niedergeschlagen, weil der Schlafmangel zu Leistungseinbußen führt. Bei einer behandlungsbedürftigen Niedergeschlagenheit ist die Therapie von der Ursache der Traurigkeit abhängig. Sobald die zugrunde liegende Krankheit behandelt wird, lösen sich niedergeschlagene Gefühle meist von selbst auf. Bei einer seelischen Störung kann eine Psychotherapie helfen, das Gefühlsleben zu stabilisieren. Von den Krankenkassen werden therapeutische Methoden wie die kognitive Verhaltenstherapie, die Psychoanalyse und andere tiefenpsychologische Verfahren übernommen.

6.Selbsthilfe gegen negative Gefühle

Du kannst selbst viel dazu beitragen, eine negative Stimmung zu überwinden. Zu viel Grübeln begünstigt negative Gefühle. Vermeide unnütze Grübeleien, indem Du das Gedankenkarussell bewusst stoppst, wenn Du Dich beim Grübeln ertappst. Lenke Dich ab, anstatt über vermeintliche Probleme nachzudenken und ersetze negative Gedanken durch positive. 

Sport wirkt ausgezeichnet gegen Stress und hilft bei Niedergeschlagenheit, die körperliche und seelische Balance wiederherzustellen. Darüber hinaus baut Sport auch Stress ab. Mit regelmäßigen körperlichen Aktivitäten kannst Du Dich vor depressiven Verstimmungen schützen. Zu den Sportarten, die am besten gegen psychische Antriebslosigkeit wirken, gehören Ausdauersportarten wie Laufen, Schwimmen und Radfahren.

7.Die Stimmung steigern mit aktivem Training

Sport beugt Niedergeschlagenheit vor.Sport beugt Niedergeschlagenheit vor.                                                               Shutterstock.com / nd3000

Generell haben die meisten Sportarten eine antidepressive Wirkung. Wenn Du Dich niedergeschlagen fühlst, solltest Du mindestens ein- bis zweimal pro Woche trainieren. Setze beim Joggen durch den Park Deine Kopfhörer auf, damit Du Deine Lieblingsmusik hören und Dich noch besser entspannen kannst. Verabrede Dich zum Training mit Kollegen oder Freunden. Gemeinsam machen sportliche Aktivitäten noch mehr Spaß. 

Mit aktivem Training kannst Du Deine Kondition steigern und gleichzeitig niedergeschlagenen Gefühlen entgegenwirken. Feste Trainingstermine erhöhen die Motivation. Frische Luft und Sonnenlicht wirken stimmungsaufhellend und vertreiben rasch negative Gefühle. Für einen Spaziergang durch den Park ist auch in der Mittagspause genügend Zeit.

8.Soziale Kontakte beugen psychischen Erkrankungen vor

Soziale Kontakte sind wichtig, um negativen Gedanken und Gefühlen vorzubeugen. Gute zwischenmenschliche Beziehungen können Dir dabei helfen, Probleme leichter zu überwinden. Wenn Du unter Menschen bist, hast Du weniger Gelegenheit zum Grübeln. Umgebe Dich möglichst mit Menschen, die Dir und Deiner Gesundheit gut tun. 

Meist kannst du deine Niedergeschlagenheit selbst bewusst beeinflussen und auch ohne einen Arztbesuch und ohne Medikamente überwinden. Bewusst positives Denken, körperliche Aktivitäten und regelmäßige soziale Kontakte mit Freunden und Familie wirken in den meisten Fällen Wunder. Merkst du jedoch, dass du deine Niedergeschlagenheit nicht alleine überwinden kannst, ist ein Arztbesuch in jedem Fall hilfreich. So kann abgeklärt werden, ob deine Niedergeschlagenheit eventuell eine Nebenwirkung einer Krankheit oder eines Medikamentes ist, das du einnimmst oder ob eine Therapie dir vielleicht weiterhelfen könnte.

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