Warum Gesundheits-Benefits auch im Home-Office wichtig sind

Die Corona-Krise zeigt es: Was vorher hierzulande nicht für möglich gehalten wurde, geht nun doch – Arbeiten aus dem Home-Office. Wo zuvor die meisten Unternehmen auf die Präsenz ihrer Mitarbeiter*innen setzten, hat sich in den letzten anderthalb Jahren herausgestellt, dass viele dieser Jobs von zu Hause genauso effizient zu erledigen sind.

Es gibt schon Prognosen: Auch nach der Pandemie wird uns die – zumindest teilweise – Auslagerung der Arbeit ins Home-Office erhalten bleiben. Früher mit leicht anrüchigen Unterton „Telearbeit“ genannt, sind die heute als „Remote Workplaces“ bezeichneten Arbeitsplätze wichtiger Bestandteil von New Work.

Schöne neue Arbeitswelt: New Work

Im Rahmen von New Work wird Home-Office immer gängiger.New Work: Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. / Dean Drobot

Oder auch Work 2.0 beschreibt ursprünglich das Konzept neuer Arbeitsweisen in Zeiten der Digitalisierung und Globalisierung. Idealbild ist das papierlose Büro – jeder Mitarbeiter hat von überall Zugriff auf Akten und Dokumente. Alles, was er benötigt, ist ein Zugang zum internen Content Management System des Arbeitgebers und eine stabile Internetverbindung. Der alte Traum vom Arbeiten unter Palmen scheint damit in greifbare Nähe gerückt zu sein.

Der Vorteil für die Mitarbeiter*innen liegt klar auf der Hand: Sie können ihre individuellen Arbeitsbedingungen besser an ihre persönlichen Bedürfnisse anpassen. Und das umso mehr, je weniger die Arbeitgeber*innen auf Präsenz bzw. feste Arbeitszeiten setzen, sondern vielmehr auf Ergebniskultur: „Ich will dieses und jenes Ergebnis bis dann und dann sehen. Wie und wann Sie es erreichen, schreibe ich Ihnen nicht vor“ anstatt: „Ich will, dass Sie jeden Tag um acht an Ihrem Schreibtisch sitzen, egal, ob Sie sich zu der Zeit gerade kreativ fühlen oder nicht“. Der Vorteil für Arbeitgeber*innen ist auf den ersten Blick nicht so offensichtlich, denn es sieht aus, als müssten sie viel Kontrolle abgeben. Dabei sind Mitarbeiter*innen, die nach ihren individuellen Bedürfnissen leben und arbeiten können, die weitaus zufriedeneren – und motivierter als ihre Kolleg*innen aus der Präsenzkultur. Studien belegen: Individualisierte Arbeitsbedingungen führen zu besseren Leistungen. Und dagegen kann ja nun kein Arbeitgeber, keine Arbeitgeberin etwas einzuwenden haben, oder?

Und so beginnt New Work auch als tiefgreifender Struktur: Kulturwandel an der Unternehmensspitze, denn eines der Hauptziele für Unternehmen in der neuen Arbeitswelt ist es, Macht loszulassen. Je weniger man seinen Mitarbeiter*innen vorschreibt, je mehr man sich an ihren orientiert – desto konkurrenzfähiger wird man in Zukunft sein. New-Work-Vordenker Frédéric Laloux beschreibt eine von allen konventionellen Fesseln und Autoritäten, von Macht und Hierarchiedenken befreite Organisationen, in denen die Menschen selbstorganisiert ihrem Ziel nachgehen, im Team den „Purpose“ genannten Zweck ihrer Organisation verfolgen und damit einem ganzheitlichen und selbsterfüllten Arbeiten nahekommen – und dazu gehört auch, das Arbeiten von zu Hause nicht nur hinzunehmen, sondern als gleichgestellt und völlig selbstverständlich zu akzeptieren und zu fördern.

New Work, New Incentives

New Work fordert auch neue Anreize.Durch neue Arbeitsformen müssen auch neue Mitarbeiter-Benefits geschaffen werden. /Parallax Production

Wenn aber individualisierte Arbeit aus dem Home-Office zunehmend zum Standard wird, bedeutet das auch, dass Arbeitgeber*innen deutschland-, wenn nicht sogar weltweit um Mitarbeiter*innen konkurrieren. Schließlich spielen Arbeitswege und Pendelzeiten – oder gar ein jobbedingter Umzug – keine Rolle mehr. Dies heißt auch, dass die typischen Vor-Ort-Benefits und Anreize, wie das Gratis-Obst, die betriebliche Kita, die Yogagruppe oder der Kickertisch, keine Argumente mehr sind, um Mitarbeiter*innen auf Dauer zu binden.

Kurz: Bisherige Anreize der Mitarbeiterkultur oder auch des betrieblichen Gesundheitsmanagement, fallen für das Home-Office weniger ins Gewicht. Dennoch sind Arbeitgeber*innen weiterhin daran interessiert, ihre Mitarbeiter*innen dauerhaft zu binden – und idealerweise dabei gleichzeitig möglichst fit und leistungsfähig zu halten. Kein Wunder also, dass vor allem Gesundheits-Benefits weiterhin ganz oben auf der Incentive-Liste stehen, wenn Menschen auf Jobsuche die über die üblichen Sozialleistungen hinausgehenden Vorteilsprogramme ihrer potenziellen Arbeitgeber*innen unter die Lupe nehmen. Ob das nun der exklusive Zugang zu einem bezahlpflichtigen Online-Yoga-Kurs ist oder die wöchentliche Belieferung mit regionalen Lebensmitteln samt Team-Online-Koch-Event zum Feierabend – der Kreativität der Unternehmen ist hierbei keine Grenze gesetzt.

Auch Gesundheitstest, welche von Zuhause aus durchgeführt werden können, sind hier denkbar. Mit den Home-Tests von wellabe werden verschiedene Gesundheitswerte erfasst und können im Anschluss mit entsprechendem medizinischen Personal ausgewertet werden. So hat man nicht nur die Möglichkeit, die Gesundheit einzelner Mitarbeiter*innen zu fördern, sondern weiß durch die anonymisierte Übermittlung der Daten auch sofort, welche weiteren Gesundheitsmaßnahmen besonders lohnenswert sind.

Denn vor allem individualisierte Angebote sind besonders wichtig. Nicht alle Mitarbeiter*innen schätzen es, zu einer bestimmten Uhrzeit von der Team-Software aus der Konzentration gerissen und an eine zehn-minütige Gymnastikeinlage erinnert zu werden. Sobald ein Benefit zur sozialen Pflicht wird, ist es keiner mehr.

Konkurrenzfähig durch Gesundheits-Benefits 

home_office_02Gesundheits-Benefits tragen enorm zur Konkurrenzfähigkeit eines Unternehmens bei. /Dragana Gordic

Dass man sich im Home-Office weniger bewegt, liegt auf der Hand: Der Arbeitsweg fällt weg, der Gang an den Kopierer oder ins Nachbarbüro auch. Die Fitnessstudios im Lockdown waren geschlossen, und Studien haben einen gestiegenen Fast-Food- und Alkoholkonsum während der Pandemie ausgemacht. Von der psychischen Belastung, die Ausnahmesituationen wie das Homeschooling hervorbrachten, einmal ganz abgesehen. Ausgangssperren verhinderten, dass man sich abends noch einmal aufraffte, die Wohnung zu verlassen – falls man dazu noch Energie gehabt hätte. Kein Wunder, dass sich der Pandemie-Lifestyle auf die Gesundheit niederschlägt. Da ausgelaugte, schlimmstenfalls sogar kranke Mitarbeiter*innen aber niemandem nützen, sollte der Arbeitgebende schon aus Eigeninteresse auf ein betriebliches Online-Gesundheitsmanagement setzen.

Auch, wenn die Mobilität wieder steigt, lassen sich sicherlich Errungenschaften aus Pandemiezeiten in den neuen betrieblichen Alltag integrieren. Zukünftiger Unternehmenserfolg wird nicht zuletzt darauf beruhen, den Mitarbeitenden ein neu interpretiertes, flexibles Arbeiten zu ermöglichen. Das bedeutet: „Flexibel“ heißt nicht mehr, dass man einen 2-stündigen Gleitzeitrahmen anbietet. Flexibel heißt zukünftig, den Mitarbeiter*innen zu ermöglichen, zu arbeiten, wann und wo sie wollen. Progressive Start-Ups und Kreativagenturen beginnen aktuell damit, die bisherigen Büroarbeitsplätze aufzulösen.

Fazit

Machen wir uns nichts vor: Aktuell herrscht ein Arbeitnehmer*innenmarkt. Den (potenziellen) Mitarbeiter*innen auch durch Gesundheits-Benefits entgegenzukommen, ist einer der Bausteine, die dazu führen auch in Zukunft mit einem motivierten Team aufgestellt zu sein, dass sich an sein Unternehmen und dessen Ziele gebunden fühlt. Es ist also durchaus lohnenswert, sich Gedanken darüber zu machen, wie man den Mitarbeiter*innen auch im Home-Office Wertschätzung entgegenbringen kann.

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