Was ist Stress und was löst er in Deinem Körper aus?

Stress gehört bei vielen mittlerweile zum Alltag und ist in aller Munde – doch was ist Stress? Im Folgenden wird genauer auf Stress und seine Auswirkungen auf Geist und Körper eingegangen.

Stress gehört bei vielen mittlerweile zum Alltag und ist in aller Munde – doch was ist Stress? Vermutlich hat in der heutigen Zeit jeder eine Interpretation des Stress-Begriffes parat und sicher benutzt auch Du dieses Wort im Alltag häufig.

Was sich jedoch genau dahinter auf körperlicher und auch auf seelischer Basis verbirgt, wissen die wenigsten. Des Weiteren ist Stress nicht – wie es im Alltag häufig der Fall ist – immer negativ zu bewerten. 

In diesem Artikel lernst Du, was Stress wirklich ist, wie er entsteht und welche Prozesse dabei in Deinem Körper ablaufen. Du erfährst, welche Arten von Stress eher negativer Natur sind und welche gesundheitlichen Folgen damit einhergehen. Darüber hinaus wird natürlich auch die Frage beantwortet, wie negativer Stress überhaupt entsteht und wie Du diese ungesunde Art von Stress vermeiden kannst.

1.Was ist Stress? – der evolutionsbiologische Sinn

Stress hat einen evolutionsbedingten Sinn.Stress hat einen evolutionsbedingten Sinn.                                                                         Shutterstock.com / fizkes

Zunächst ist es wichtig zu erläutern, dass Stress einen evolutionsbiologischen Sinn hat. Stress ist deshalb eigentlich etwas positives und dient dazu, unser Leben zu schützen. Dieser Prozess lässt sich am besten am Beispiel unserer Vorfahren erklären: Ein Stresszustand wurde bei unseren Vorfahren in jener Situation ausgelöst, welcher in irgendeiner Form gefährlich war. Standen unsere Vorfahren beispielsweise plötzlich vor einem Säbelzahntiger, so war die Gefahr groß. Stress ist somit im Allgemeinen eine Reaktion auf eine Gefahrensituation

Zudem wird Stress immer von körperlichen Reaktionen begleitet. In dem Beispiel unserer Vorfahren ist es wichtig, sehr schnell zu handeln. Der Mensch muss also schnell bereit sein zu kämpfen oder zu fliehen, um sein Überleben zu sichern. Aus diesem Grund fährt der Körper alle für diese Reaktion eher "unwichtigen" Körperprozesse wie beispielsweise die Verdauung herunter und schüttet stattdessen vermehrt Stresshormone aus. 

Insbesondere Adrenalin und Cortisol spielen hierbei eine zentrale Rolle. Der Stresszustand des menschlichen Körpers macht diesen also schnell handlungsfähig. Somit war Stress zu Urzeiten eine positive Reaktion des Körpers, welche unser Überleben gesichert hat.

Natürlich spielt diese Funktion von Stress auch heute noch eine wichtige Rolle. Denn auch heutzutage werden wir durch die Ausschüttung von Stresshormonen schnell handlungsfähig und es werden ungeahnte Kräfte in uns freigesetzt. Der Unterschied ist jedoch, dass wir diese Art von Stress als Reaktion auf Bedrohungen heutzutage eher selten erleben. 

Wir leben nicht mehr im Zeitalter, wo jeden Moment ein Säbelzahntiger um die Ecke geschlichen kommen könnte, der unser Leben bedroht. Im Gegensatz zu unseren Vorfahren leben wir dagegen ziemlich sicher. Warum die vermehrte Ausschüttung von Stresshormonen heutzutage jedoch zu einem immer größeren Problem wird, erfährst Du im folgenden Abschnitt.

2.Was ist Stress heute? Die gesundheitlichen Folgen von Dauerstress

Häufig wird eine belastende Situation zum Dauerzustand. Der Körper produziert dauerhaft vermehrt Stresshormone.Häufig wird eine belastende Situation zum Dauerzustand. Der Körper produziert dauerhaft vermehrt Stresshormone.                                                                                    Shutterstock.com / Stokkete

Wie du im vorherigen Abschnitt gelernt hast, geht Stress immer mit körperlichen Reaktionen einher. Diese körperlichen Veränderungen haben im Allgemeinen eine positive Eigenschaft. Dies gilt jedoch nur, wenn sie für einen kurzen Zeitraum entstehen und dann wieder verschwinden. Bei unseren Vorfahren war es zum Beispiel so, dass der Körper zur Bekämpfung oder zur Flucht vor dem Säbelzahntiger zwar auf Hochtouren lief, danach aber wieder in den Zustand absoluter Entspannung gelangte.

Leider reagiert der Körper heute nicht mehr nur bei "echten" Gefahrensituationen mit Stress. Dieselben körperlichen Veränderungen finden heute auch bei nicht lebensbedrohlichen Ereignissen statt. Dabei handelt es sich im Allgemeinen oft um scheinbar unlösbare Probleme und Herausforderungen im Alltag. 

Oft sind diese Probleme anders als die Flucht vor dem Säbelzahntiger nicht innerhalb weniger Minuten vorbei. Nicht selten wird eine belastende Situation zum Dauerzustand. Daran passt sich dann auch der Körper an und produziert dauerhaft vermehrt Stresshormone und fährt andere körpereigene Prozesse herunter. Die "Arbeitsweise" des Körpers ist jedoch nur für das Sichern des Überlebens und somit nur für eine zeitlich begrenzte Dauer vorhergesehen. Befindet sich der Körper dauerhaft in einem solchen Zustand, kann dies schwerwiegende gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

Körperliche Symptome von erhöhtem Stresspegel sind Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit, Schlafstörungen, Magenschmerzen, Durchfall, Herzbeschwerden, Allergien, Verspannungen, Gereiztheit, Unruhe, Nervosität, Depressionen und Erschöpfungszustände, welche bis hin zum Burnout reichen.

3.Unterscheidung zwischen Eustress und Disstress

Es wird zwischen Eu- und Disstress unterschieden.Es gibt positiven un dnegativen Stress.                                                                       Shutterstock.com / WAYHOME

In der Forschung existiert bislang kein allgemein gültiges Stressmodell, wohl aber einige bekannte Stresstheorien. Weitaus akzeptiert bei der Frage, was ist Stress, ist eine Theorie, welche die Unterscheidung zwischen positivem und negativem Stress vornimmt. Bei der Beantwortung der Frage "Was ist Stress?" werden dabei zunächst die Begriffe "Eustress" und "Disstress" erläutert.

Eustress

Eustress ist dabei die Art von Stress, welcher eher von positiver Natur ist. Der Stress wird hier als eine Art Herausforderung angesehen, welche es zu meistern gilt. Die Leistungsfähigkeit wird gesteigert und treibt somit zu höheren Leistungen und besseren Ergebnissen an. Die jeweilige Situation wird dabei zwar als Herausforderung bewertet, jedoch als eine, die zu bewältigen ist.

Disstress

Disstress ist hingegen die negative Art von Stress, bei welcher die Bewältigung des Problems als unmöglich erscheint. Man fühlt sich also in einer solchen Situation nicht gefordert, sondern vielmehr überfordert. Die Bewältigungsmechanismen sind erschöpft oder zumindest scheint es dem Betroffen so, dass er das Problem nicht lösen kann. In diesem Fall wird der Stress als eine Belastung gesehen.

Ob eine Situation als Disstress oder Eustress bezeichnet wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Anders könnte man auch sagen, dass es nur eine Art von Stress gibt, dabei jedoch unterschieden wird, ob dieser Stress positiver oder negativer Natur ist. Nicht zu verachten ist hierbei, dass Stress in jedem Falle negative Konsequenzen nach sich zieht.

Die Bewertung von Stress hängt davon ab

- wie lange der Stresszustand andauert,

- wie stark oder belastend der Stress (die Situation, ect.) ist und

- ob die Person glaubt, dass sie diese Situation bewältigen kann.

4.Was ist Stress im Arbeitsalltag?

Stressige Situationen kommen meist im Arbeitsalltag vor.Stressige Situationen kommen meist im Arbeitsalltag vor.                                      Shutterstock.com / Altitude Visual

Übertragen auf den Arbeitsalltag kommt es demnach beispielsweise darauf an, ob man sich selbst dazu imstande sieht, die vorgegebenen Aufgaben zu lösen oder nicht. Des Weiteren spielt es eine Rolle, ob stressige Situationen an der Tagesordnung stehen oder nur selten auftreten. Zudem kommt es darauf an, wie wichtig die Bewältigung der Aufgaben für die betroffene Person ist. 

Muss die Person bei Versagen um ihren Job fürchten oder ist mit anderen Konsequenzen zu rechnen? All diese Faktoren beeinflussen den Stressfaktor und damit auch die Auswirkungen auf Körper und Seele.

5.Was Du gegen Stress tun kannst

Entspannungstechniken helfen gegen Stress.Entspannungstechniken helfen gegen Stress.                                                      Shutterstock.com / UfaBizPhoto

Auf die Frage, was ist Stress, hast Du nun einige Antworten bekommen. Nun gilt es zunächst herauszufinden, welche Auslöser von Stress in Deinem Alltag häufig vorkommen und wie Du diese möglicherweise neu bewerten kannst. Wie Du gelernt hast, hängt es vor allem von Deiner inneren Einstellung ab, was Stress in Deinem Körper auslöst. Bestimmte Entspannungstechniken wie Meditation oder autogenes Training können zudem zu einer Stressprävention beitragen.

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