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Aktuell gewähren zahlreiche Arbeitgeber ihren Angestellten zum Schutz umfangreiche Home-Office-Optionen. Auch wenn virtuelle Meetings und das vereinzelte von zu Hause arbeiten nicht mehr ungewöhnlich sind, ist die Umstellung auf Vollzeit Home-Office doch für viele etwas Neues und gerade die Motivation im Home-Office hoch zu halten, gelingt nicht immer. Hinzu kommen die Anfang des Jahres beschlossenen verschärften Beschränkungen der Bundesregierung. Freizeitaktivitäten nachgehen, Freunde treffen, ins Café gehen - viele Dinge, die nach einem stressigen Arbeitstag gut tun, sind momentan nicht möglich. In dieser herausfordernden Zeit die Motivation für die Arbeit nicht zu verlieren, ist nicht leicht. Wir zeigen Dir sechs Tipps, wie es trotzdem gelingen kann.
Tipp 1: Arbeitsroutine aufrecht erhalten
Routinen helfen uns dabei, unserem Tag eine feste Struktur zu geben. Sie erleichtern uns den Alltag, damit nicht jedes Mal aufs Neue wieder die gleichen Entscheidungen getroffen werden müssen. Doch diese über die Jahre geformten Routinen vernachlässigt man im Home-Office nur allzu gerne. In dem neuen Arbeitsumfeld fällt es schwer, gewohnte Abläufe weiterzuführen. Man wird mit neuen Herausforderungen konfrontiert und fühlt sich schnell gestresst. Die “Heute sieht mich eh keiner”-Mentalität kann schnell dazu führen, dass man sich gehen lässt und gar nicht erst in den Arbeitsmodus kommt. Gerade deshalb ist es wichtig, die alltäglichen Routinen trotzdem beizubehalten. Aufstehen, duschen und anziehen als würde man ins Büro gehen, gibt einem ein Gefühl von Normalität und kann die Motivation im Home-Office erheblich steigern.
Tipp 2: Bewusst positiv denken
Negative Gedanken haben einen großen Einfluss auf unsere Gefühle und unser Wohlbefinden. Wenn man sich also darauf fokussiert, wie schlimm es momentan ist und was man alles nicht machen kann, breitet sich schnell Unzufriedenheit aus. Nimmt man sich jedoch bewusst Zeit, auf die positiven Dinge zu achten, erkennt man auch Vorteile, die die aktuellen Umstände mit sich bringen: Der tägliche Weg zur Arbeit beispielsweise fällt weg und man kann die gewonnene Zeit nutzen, um Sport zu machen oder zu meditieren.
Die Hausarbeit, die sich seit Wochen stapelt, weil man abends einfach nicht mehr dazu kommt, kann zwischendurch erledigt werden, man ist ja ohnehin zuhause und kann sich die Zeit flexibel einteilen. Statt des ungesunden Essens jeden Mittag in der Kantine kann man in der eigenen Küche kochen worauf man Lust hat. Es gibt also auch immer eine Perspektive das Glas halb voll zu sehen, man muss sie nur erkennen. Entsprechende Pausen, die bewusst für Achtsamkeitstrainings oder Yoga genutzt werden, können hier helfen. Und auch in diesen schwierigen Zeiten gibt es Dinge, für die man dankbar ist: Die Gesundheit von Freunden oder Familie, ein besonders langer Spaziergang bei schönem Wetter oder ein erfolgreich abgeschlossenes Projekt. Vergegenwärtige Dir Deine Erfolge und Dinge, für die Du dankbar ist.
Dieses Prinzip gilt aber nicht nur für Dich persönlich, sondern auch im Zusammenhang mit Deinem Team: Du kannst beispielsweise Deinen Chef um regelmäßiges Feedback bitten und erhältst so Bestätigung für Deine Erfolge. Oder sage Deinen Kollegen doch einfach mal, wie sehr Du die Zusammenarbeit mit ihnen schätzt und wie froh Du über ihre Unterstützung bist. Gerade in dieser herausfordernden Zeit kann jeder ein paar aufmunternde Worte und etwas positive Bestärkung gut gebrauchen.
Tipp 3: Arbeitsplatz gestalten
Während das Home-Office am Anfang der Pandemie wie eine kurzweilige Zwischenlösung schien, ist durch die anhaltenden Maßnahmen klar, dass sich daran so schnell nichts ändern wird. Es ist wichtig sich dessen bewusst zu werden, auch wenn es schwer fällt. Das gelingt allerdings nicht, wenn sich der ständig wechselnde Arbeitsplatz zu Hause wie eine Übergangslösung anfühlt. Ein fester Arbeitsplatz kann dabei helfen, den entsprechenden Teil der Wohnung auch wirklich mit Arbeit zu assoziieren und eine Art “Büro-Gefühl” herzustellen. Hat man keinen festen Platz, so ist die Versuchung auf dem Sofa oder gar aus dem Bett zu arbeiten zu groß, besonders an jenen Tagen an denen man sich ohnehin schon schlapp und unmotiviert fühlt.
Besonders schwierig Berufliches und Privates zu trennen ist es dann, wenn man dort arbeitet wo man sonst schläft oder seinen Feierabend verbringt. Ein fester Arbeitsbereich, den man nach getaner Arbeit auch räumlich verlassen kann, hilft dabei, den Rest der Wohnung auch als Ort der Erholung wahrnehmen zu können. Wenn kein eigener Raum zur Verfügung steht, solltest Du den Platz am Esstisch, o.ä. abends wegräumen, um keine optischen Reize zu erhalten, die Dich an die Arbeit erinnern und ein Abschalten erschweren. Zudem sollte dieser feste Platz zum Arbeiten auch dementsprechend gestaltet werden. Ein wichtiger Punkt bei der Einrichtung des Home-Office ist die Förderung der richtigen Sitzhaltung: Ideal dafür ist ein höhenverstellbarer Schreibtisch, da die optimale Schreibtischhöhe von der Körpergröße abhängig ist, sowie ein ergonomischer, höhenverstellbarer Bürostuhl, mit Armlehnen und einer federnden Lehne. Neben Laptop, Arbeitshandy und sonstigen Utensilien, sollten auch persönliche Dinge ihren Platz im Home-Office finden, die ein positives Gefühl vermitteln. Auch das steigert die Motivation im Home-Office
Tipp 4: Anfangen
Prokrastination kann vor allem Home-Office schnell zum Problem werden. Diese eine Aufgabe, die man ständig aufschiebt, ist immer im Hinterkopf und lässt die Motivation und den Spaß an der Arbeit schnell schwinden. Hier hilft die Fünf-Minuten-Methode: Nimm Dir eine Aufgabe, die Du schon lange vor Dir her schiebst, stelle einen Timer auf fünf Minuten und beschäftige Dich in dieser Zeit nur mit dieser einen Aufgabe. Ist die Zeit vorbei und die Unlust immer noch genauso groß, kannst Du - sofern keine konkreten Deadlines dahinter stehen - damit aufhören, vielleicht ist heute einfach nicht Dein Tag. Hält sich die Unlust aber nach Ablauf der Zeit in Grenzen und es ist zumindest einigermaßen auszuhalten, mach einfach weiter. Der Trick dabei ist, dass das eigentliche Problem meistens nur in der Überwindung und nicht in der Aufgabe selbst liegt. Denn hat man sich erst einmal dazu überwunden anzufangen, ist es oft nur noch halb so schlimm. Wenn Du allerdings merkst, dass Du an einem bestimmten Punkt einfach nicht weiterkommst, kann ein kurzes Brainstorming mit den Kollegen helfen. Es tut gut, sich mit Kollegen oder dem Chef auszutauschen und neue Impulse für die eigene Arbeit zu bekommen. Es ist auch in Ordnung, in diesem Rahmen anzusprechen, wenn man sich überfordert fühlt und in diesem Bereich Unterstützung benötigt. Hat man die Aufgabe dann erfolgreich gemeistert, ist man stolz über den Erfolg und kann sich auch mal eine kleine Belohnung gönnen. Dieses Erfolgserlebnis trägt auch dazu bei, beim nächsten Mal schneller an eine Aufgabe ranzugehen statt sich von dieser herunterziehen zu lassen.
Tipp 5: Virtuell verabreden
Erneut befinden wir uns Anfang des Jahres in einem Lockdown und Social Distancing und Kontaktbeschränkungen sind an der Tagesordnung, um die Pandemie zu bekämpfen. Besonders für Alleinlebende kann diese Extremsituation schnell in die Isolation führen. Mit den Kollegen im Büro sitzen, gemeinsam Kaffeetrinken und plaudern - was sonst so selbstverständlich ist fällt auf einmal weg. Wenn man die Kollegen doch ab und zu in Meetings sieht, bleibt oft keine Zeit für den persönlichen Austausch. Man fühlt sich häufig einsam, unmotiviert und allein gelassen mit dieser Situation. Doch vielen geht es in der aktuellen Lage ganz genauso - darüber reden hilft. Verabrede Dich bewusst zu einem virtuellen After-Work Treffen, zu einem gemeinsamen Workout oder zu einem entspannten Spieleabend - Arbeitsthemen sind dabei tabu. Solche virtuellen Verabredungen stärken nicht nur den Zusammenhalt des Teams, man hat auch die Möglichkeit, die Kollegen von einer ganz neuen Seite kennenzulernen. Und ein Team mit starkem Zusammenhalt ist nicht selten auch ein motiviertes Team – auch im Home-Office.
Tipp 6: Freie Zeit bewusst nutzen
Eines steht fest: Soviel freie Zeit wie momentan hatten wir wohl noch nie. Weit weg scheinen die Zeiten in denen man Freizeitstress hatte, von einer Verabredung zur nächsten hetzte und sich wünschte, auch mal etwas Zeit für sich zu haben. Und genau diese Zeit hat man jetzt - gezwungenermaßen. Nutze diese Zeit also bewusst für Dinge die Du schon immer mal tun wolltest, aber Dir nie die Zeit dafür genommen hast: Eine neue Sprache lernen, ein Ölgemälde zeichnen, die Marathon-Vorbereitung starten oder endlich mit der Orchideenzucht beginnen. Die Möglichkeiten sind beinahe unbegrenzt, probiere es einfach mal aus. Aber auch wenn Du einfach mal Lust hast gar nichts zu machen, einen Serienmarathon zu starten oder es Dir mit deiner Lieblings-Pizza auf dem Sofa gemütlich zu machen, ist das vollkommen in Ordnung. Tu einfach das, worauf Du momentan Lust hast und lass Dich nicht vom Optimierungswahn Deiner Freunden oder Kollegen unter Druck setzen. Und nur weil es aufgrund der Beschränkungen momentan nicht möglich ist zu verreisen, heißt das nicht, dass Du auf Urlaub verzichten musst. Nimm Dir auch jetzt ein paar Tage frei, um ganz bewusst abzuschalten, nicht an die Arbeit zu denken und dann mit neuer Energie in den Alltag zurückzukehren. Denn auch in Deiner Stadt kannst Du neue Ecken erkunden oder Dein Zuhause als Rückzugsort mit einem guten Buch nutzen.
Also – mach Dich an die Arbeit und setze unsere sechs Tipps für mehr Motivation im Home-Office direkt in die Tat um. Denn wie in Tipp #4 steht: Prokrastination ist nicht unbedingt förderlich.