Inhaltsverzeichnis
1.Die unterschiedlichen, flexiblen Gleitzeitmodelle
Die Kernidee der sogenannten Gleitzeit besteht darin, die Arbeitszeiten möglichst flexibel zu gestalten. Der Job soll sich so möglichst an die unterschiedlichen Interessen der Arbeitnehmer anpassen, um eine größtmögliche Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit zu gewährleisten. Dafür bietet eine mögliche Gleitzeit ganz unterschiedliche Modelle - so können Arbeitnehmer beispielsweise früher kommen und dafür auch entsprechend früher gehen.
Ein Zwang zum gemeinsamen zeitlichen Beginn oder Beendigung der Arbeit wird durch eine Gleitzeitregelung eines Betriebes aufgehoben. Wer Gleitzeit in Anspruch nimmt, muss also nicht unbedingt immer auf die Minute pünktlich am Arbeitsplatz erscheinen. Viele Arbeitnehmer können von solch einer Regelung profitieren, beispielsweise wenn Familienmitglieder betreut werden müssen oder auf öffentliche Verkehrsmittel zum Arbeitsplatz angewiesen ist.
2.Gleitzeit hat längst Einzug in viele Branchen gefunden
Gleitzeitmodelle sehen in der Regel eine sogenannte Kernarbeitszeit mit allgemeiner Anwesenheitspflicht vor. Jeweils vor und nach Ende der Kernarbeitszeit gibt es dann die jeweiligen Gleitzeitphasen. Ein typisches Gleitzeitmodell könnte beispielsweise so aussehen, dass die Kernarbeitszeiten von 9:00 Uhr bis 15:00 Uhr und die Gleitzeitphasen von 7:00 Uhr bis 09:00 Uhr und von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr angesetzt sind. Mögliche Gleitzeitmodelle sind in der Regel auch Bestandteil des Arbeitsvertrages.
Damit es zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht zu Missverständnissen kommt, sollten die jeweiligen Zeiten unmissverständlich festgesetzt sein, bei Bedarf aber auch angepasst werden können. Auch bei Gleitzeit wird die Dauer der Arbeitszeit genau festgelegt und entspricht in der Regel der üblich vereinbarten und vertraglich festgelegten Arbeitszeit. Als nicht starres, sondern flexibles und anpassungsfähiges Modell, erfreut sich die Gleitzeit bei Arbeitnehmern wie auch bei Arbeitgebern zunehmender Beliebtheit. In vielen großen aber auch mittelständischen Unternehmen aus ganz unterschiedlichen Branchen ist die Gleitzeit heutzutage nicht mehr wegzudenken.
3.Gleitzeitmodelle ohne Kernarbeitszeiten oder mit Funktionszeiten
Es haben sich vor allem zwei Gleitzeitmodelle als besonders effektiv herauskristallisiert: Gleitzeit mit Funktionszeiten oder ohne Kernarbeitszeiten. Shutterstock.com / Daniel_Dash
Für eine vollumfängliche Gleitzeit, welche die Interessen und Bedürfnisse von Arbeitgebern und Arbeitnehmern zufriedenstellt, ist jedoch nicht jede Branche geeignet. Es haben sich verschiedene Gleitzeitmodelle als besonders praxistauglich etabliert. Die Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit ist eine moderne Weiterentwicklung und sorgt für eine besondere Autonomie und Unabhängigkeit der Beschäftigten.
Hier werden von Arbeitgeberseite aus lediglich bestimmte Betriebszeiten definiert, zu welchen die Arbeitnehmer ihrer Tätigkeit nachgehen können. Diese Variante ist besonders auch bei Teilzeitbeschäftigten sehr beliebt. Selbstverständlich muss sich ein Arbeitgeber auch bei Gleitzeit ohne Kernarbeitszeit darauf verlassen können, dass die Arbeitsleistungen vollumfänglich und ohne Abstriche erbracht werden. Ein weiteres Modell sind Gleitzeiten mit Funktionszeit.
Dabei setzt der Arbeitgeber anstatt von Kernarbeitszeiten sogenannte Funktionszeiten fest, in denen bestimmte Bereiche eines Unternehmens funktionieren müssen, also beispielsweise die Besetzung wichtiger Abteilungen. Innerhalb dieser Funktionszeiten können sich dann die Beschäftigten eines Unternehmens untereinander absprechen, wer wann welche Zeiten übernehmen kann. Bei diesem interessanten Modell müssen also während der Funktionszeit nicht immer alle Beschäftigten anwesend sein, um einen reibungslosen Betriebsablauf zu gewährleisten. In der Praxis von Unternehmen hat sich auch dieses Modell bestens bewährt. Je nach Unternehmensstruktur gibt es daher ganz verschiedene Gleitzeitvereinbarungen.
4.Vor- und Nachteile der Gleitzeitarbeit
Eine weitere Variante ist die Gleitzeit mit Jahresarbeitszeit. Dabei wird nicht die wöchentliche oder tägliche Arbeitszeit festgelegt, sondern es kommt ausschließlich auf die geleistete und durchschnittliche Jahresarbeitszeit an. Alle geleisteten Stunden, Minderstunden oder Überstunden werden auf einem Arbeitszeitkonto festgehalten. Daraus wird dann ein Jahresdurchschnitt ermittelt, dessen Stundenanzahl der vereinbarten Wochenarbeitszeit entsprechen soll. In der Praxis konnte auch dieses Modell überzeugen.
Um die Flexibilität in den Betrieben noch weiter zu erhöhen, kann es sogar sinnvoll sein, nicht nur eines sondern gleich mehrere Gleitzeitmodelle zu kombinieren. Je nach Führungsstil im Unternhmen bietet Gleitzeitarbeit sowohl für Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer verschiedene Vorteile. Aus Arbeitgebersicht sind die einzelnen Gleitzeitmodelle für viele Abteilungen gut geeignet und dass bei vergleichsweise geringem organisatorischem Aufwand. Außerdem besteht bei den Arbeitnehmern dafür in der Regel eine hohe Akzeptanz, Arbeitsmotivation und auch Loyalität zum Unternehmen. Außerdem ist es den meisten Arbeitgebern natürlich recht, dass durch die hohe Flexibilität immer dann gearbeitet werden kann, wenn tatsächlich auch Arbeit anfällt.
5.Positive Auswirkungen auf die gesundheitliche Situation von Beschäftigten
Gleitzeit kann sich positiv auf die Gesundheit der Beschäftigten auswirken. Shutterstock.com / fizkes
Nachteile für Arbeitgeber ergeben sich eventuell daraus, dass stets schriftliche, unverbindliche Regelungen erforderlich sind und der Betriebsrat selbstverständlich einzubinden ist, wenn Gleitzeitmodelle erprobt werden sollen. Für Arbeitnehmer bedeutet Gleitzeit in der Regel erheblich mehr Flexibilität und eine bessere Work-Life-Balance.
Es wird durchweg als positiv empfunden, mehr persönlichen Einfluss auf die Ausgestaltung der Arbeitszeiten nehmen zu können. Dies führt zu einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf und auch private Termine, beispielsweise beim Arzt oder bei Behörden, können so in der Regel viel besser wahrgenommen und geplant werden.
Ein Nachteil ergibt sich dadurch, dass nicht jederzeit alle Kollegen erreichbar sind und Absprachen erschwert werden. Zudem sind nicht alle Arbeitsplätze für die unterschiedlichen Gleitzeitmodelle geeignet. Betriebsmediziner sehen in der Gleitzeitarbeit jedoch überwiegend Chancen der Gesundheitsprävention für die Arbeitnehmer. In der Arbeits- und Betriebsmedizin wird die Auswirkung von Gleitzeit auf das Verhalten aber auch auf die Gesundheit von Beschäftigten seit Langem untersucht. Die ersten Ergebnisse sind dabei überwiegend positiv und ermutigen dazu, Gleitzeitmodelle auch in den Branchen auszuprobieren, die bisher dafür vermeintlich nicht infrage gekommen sind.
Als Gleitzeit wird die frei geregelte Arbeitszeit bezeichnet. Arbeitnehmer können den Arbeitsbeginn und das Arbeitsende selbst aussuchen.
Die Kernidee der sogenannten Gleitzeit besteht darin, die Arbeitszeiten möglichst flexibel zu gestalten.
Der Job soll sich so möglichst an die unterschiedlichen Interessen der Arbeitnehmer anpassen, um eine größtmögliche Vereinbarkeit von Arbeit und Freizeit zu gewährleisten.