Sonnenschutz für deine Haut - Das solltest du wissen

Sommer, Sonne, Sonnenschutz? Trotz der unheimlichen Gefahr der Ultravioletten (UV) Strahlungen der Sonne, nehmen viele Leute das Thema Sonnenschutz auf die leichte Schulter. Und das kann schwerwiegende Folgen haben: Neben Hautalterung kann auch ein erhöhtes Hautkrebsrisiko die Folge von übermäßiger UV-Strahlung sein. Deshalb fassen wir die wichtigsten Fakten zum Thema Sonnenschutz hier für dich zusammen.

Karotten beugen Sonnenbrand vor und Sonnenschutz muss nur dann aufgetragen werden, wenn die Sonne auch tatsächlich scheint. Diese und viele weitere Irrglauben zum Thema Sonnenschutz halten sich bis heute. Wir klären die Fakten auf und zeigen dir, was du in diesem Sommer auf jeden Fall beachten solltest, um deine Haut ausreichend vor der gefährlichen UV-Strahlung zu schützen.


Warum Sonnenschutz so wichtig ist

Unser Körper besitzt kein Sinnesorgan, das uns dabei hilft, UV-Strahlungen richtig einzuschätzen. So sind beispielsweise Temperatur oder Helligkeit keine guten Indikatoren, um die Stärke der Sonneneinstrahlung richtig abzuschätzen. Dies führt unter anderem dazu, dass die UV-Strahlung vor allem im Alltag häufig unterschätzt und Sonnenschutz nur im Urlaub angewandt wird. Das ist problematisch, da die meiste Sonnendosis nicht in den wenigen Wochen Urlaub aufgenommen wird, sondern an den restlichen Tagen des Jahres, nämlich im Alltag, wo häufig zu wenig oder gar kein Sonnenschutz angewandt wird. Dies belegen auch Zahlen der WHO: So steigt weltweit die Zahl der neu an Hautkrebs Erkrankten jährlich um etwa drei Millionen. Die Hauptursache für diese Entwicklung ist UV-Strahlung, die tief in die Haut eindringt und dort Erbgut schädigt, wodurch letztendlich Hautkrebs entstehen kann. 

 

Wie man sich vor der Sonne schützen kann

Kosmetikprodukte

Am beliebtesten ist Sonnenschutz zum direkten Auftragen auf die Haut. Man findet Sonnenschutz in den verschiedensten Formen in Drogeriemärkten und Apotheken: Von Cremes über Sprays und Öle bis hin zu Make-up und Lippenpflege mit Lichtschutzfaktor. Bei der Verwendung gibt es allerdings einiges zu beachten: Pro Quadratzentimeter Körperfläche sollte man 2 mg Sonnencreme benutzen. Das sind bei einem Erwachsenen durchschnittlich circa drei Esslöffel. Das Auftragen der Sonnencreme sollte idealerweise eine halbe Stunde vor dem direkten Kontakt mit der Sonne erfolgen. Außerdem sollte man nach dem Baden oder bei starkem Schwitzen regelmäßig nachcremen. Dies gilt auch bei als wasserfest gekennzeichneten Produkten, da diese bereits als solche gekennzeichnet werden dürfen, wenn sie nach dem Kontakt mit Wasser noch die Hälfte des Schutzes aufweisen. Doch kosmetische Produkte als Sonnenschutz sind alleine nicht ausreichend.

Eincremen vor SonnenbadSonnencreme sollte mindestens 30 Minuten vor dem Sonnenbad aufgetragen werden. / puhimec

Textilien

Bei textilem Sonnenschutz gilt die Faustregel: Je dunkler und dicker gewebt der Stoff ist, desto höher ist auch der Lichtschutzfaktor. So hält beispielsweise Baumwollstoff nicht so viel UV-Strahlung ab wie synthetische Stoffe und nasse Kleidung schützt weniger gut als trockene. Besonders gut geschützt werden sollten Gesicht und Nacken, weshalb eine Kopfbedeckung für einen ausreichenden Schutz unerlässlich ist. Auch der Schutz der Augen ist wichtig. Deshalb empfiehlt sich sowohl bei direkter als auch bei indirekter Sonneneinstrahlung das Tragen einer Sonnenbrille, da die Augen besonders empfindlich auf die Einstrahlung von Sonnenlicht reagieren. Beim Kauf der Sonnenbrille sollte man auf die UV-400-Kennzeichnung achten, denn nur solche Sonnenbrillen können die Netzhaut vor Verbrennungen schützen.

Präventive Maßnahmen

Die beste Möglichkeit sich vor den schädlichen UV-Strahlungen zu schützen, ist diese zu meiden, wobei dies ganz besonders in der Mittagssonne gilt. So kann man beispielsweise auf verschiedenen Internetseiten die jeweilige, ortsabhängige UV-Strahlen-Belastung ermitteln und seine Tagesaktivitäten danach planen. Dies empfiehlt sich besonders im Urlaub, da sich hier aufgrund von veränderten Höhenlagen Unterschiede bemerkbar machen können. 

Mittagspause im SchattenDie Mittagssonne sollte der Haut zu Liebe gemieden werden. / twenty20photos

Ernährung

Bestimmten Lebensmitteln, wie beispielsweise Karotten, Trauben, Tee oder Petersilie, wird eine Sonnenschutz-Wirkung nachgesagt. Tatsächlich können Lebensmittel, die Polyphenole oder Carotinoide beinhalten, bei regelmäßigem Konsum den Lichtschutzfaktor des Körpers erhöhen, allerdings maximal auf einen Lichtschutzfaktor von 4. Diese Methode bietet daher keinen ausreichenden Sonnenschutz und sollte nur in Kombination mit Sonnencreme oder textilem Sonnenschutz angewandt werden.

 

Was der Lichtschutzfaktor bedeutet

Den Lichtschutzfaktor, abgekürzt auch LSF oder SPF (Abkürzung für sun protection factor), findet man auf diversen Lichtschutzpräparaten. Dieser Faktor sagt aus, wie viel länger man sich bei Anwendung des Sonnenschutzes der Sonneneinstrahlung ohne Bedenken aussetzen kann. Je höher der Lichtschutzfaktor also ist, desto länger hält der Schutz. Wenn man sich zum Beispiel normalerweise zwanzig Minuten in der Sonne aufhalten kann ohne einen Sonnenbrand zu bekommen, erhöht eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 diese Zeit ums dreißigfache, sprich auf 600 Minuten. Nach dieser Zeit oder laut Experten bereits nach einem Drittel dieser Zeit, sollte eine Sonnenpause eingelegt werden.

 

Warum Sonnenschutz bei Kindern besonders wichtig ist

Kinder und Jugendliche haben eine besonders empfindliche Haut und benötigen daher einen besonderen Schutz vor der Sonne. Studien belegen, dass bereits fünf Sonnenbrände vor dem 20. Lebensjahr das Risiko an Hautkrebs zu erkranken um 80 Prozent steigern. Kinder vor dem zweiten Lebensjahr sollten daher keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt werden und Kleinkinder immer durch spezielle Lichtschutzkleidung und Sonnencremes mit einem hohen LSF geschützt werden.

Sonnenschutz bei KindernDie Haut von Kindern muss besonders vor den gefährlichen UV-Strahlen geschützt werden. / travnikovstudio

 

Welche Irrtümer über Sonnenschutz noch weit verbreitet sind

Vorgebräunte Haut ersetzt den Sonnenschutz

Falsch, auch wenn unsere Haut als Schutzreaktion auf Sonnenstrahlen eine Melanin-Pigmentierung aufbaut, die tiefer liegende Hautschichten vor der Sonne schützt, kann durch diesen Prozess maximal ein Lichtschutzfaktor von 2 erreicht werden. Deshalb sollte man bei vorgebräunter Haut nicht leichtsinnig handeln und trotzdem auf ausreichenden Sonnenschutz achten.

Bei bewölktem Wetter ist kein Sonnenschutz notwendig

Auch hier trügt leider der Schein, denn Wolken bieten keinerlei Schutz vor UV-Strahlungen. Selbst bei der Verwendung eines Sonnenschirms ist man durch Lichtreflexionen sogenannten Umgebungsstrahlungen ausgesetzt, die ebenfalls zur Schädigung der Haut führen können. Daher empfiehlt sich auch im Schatten oder bei sonnenlosem Wetter der Einsatz von Sonnenschutzmitteln.

Leichter Sonnenbrand ist nicht schlimm

Ein Sonnenbrand ist immer eine Verbrennung der Haut, unabhängig davon, mit welchem Schweregrad dieser auftritt. Zwar wird einem lediglich bei einem schweren Sonnenbrand das Ausmaß der Schädigungen bewusst, doch auch die regelmäßige, vermeintlich ungefährliche Sonneneinstrahlung im Laufe unseres Lebens summiert sich und kann letztendlich zur Entstehung von Hautkrebs beitragen. 

Sonnenschutz auch im AlltagBesonders im Alltag vergisst man Sonnenschutz viel zu häufig./ jacoblund 

 

Fazit

Man sollte sich über die Risiken und möglichen Langzeitfolgen von UV-Strahlung im Klaren sein und diese immer im Hinterkopf behalten. Wenn man zusätzlich auf ausreichenden Sonnenschutz im Alltag achtet und beim Sonnenbaden regelmäßige Pausen einlegt, steht einem entspannten Sommer allerdings nichts im Wege. 

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