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Angstzustände sind weiter verbreitet als gemeinhin angenommen. Dies liegt mitunter daran, dass dieses Thema für viele Menschen ein Tabuthema darstellt. Wer will schon gerne seine Ängste zugeben und sich dadurch womöglich angreifbar machen? Tatsächlich gehören Angstzustände in unterschiedlichen Ausprägungen aber zum Alltag vieler Menschen.
In der Regel haben diese Zustände ihre Ursache in der Vergangenheit. Dabei kann es auch sein, dass es um Geschehnisse geht, die nicht mehr im Bewusstsein, sondern eher im Unterbewusstsein vorhanden sind. Damit Betroffene gut mit einer oder mehreren Ängsten umgehen können, ist es wichtig, sich diesen zu stellen und sie nicht zu leugnen.
Wer zudem offen darüber spricht, fühlt sich erleichtert und kann sich mit anderen Menschen austauschen, die ebenfalls Angstzustände haben. Es ist wichtig, dass diese Zustände nicht überhand nehmen und den Alltag derart bestimmen, dass Du durch sie behindert wirst. Vor was Betroffene Angst haben, ist dabei sehr unterschiedlich. Von Spinnen, Zügen, Unwetter, Feuer bis hin zu engen Räumen, hohen Türmen, Flugzeugen und dergleichen ist alles dabei. Oft gehen diese Angstzustände mit dem Gefühl der Unsicherheit einher und dem Gefühl, die Kontrolle zu verlieren.
1. Angstzustände erkennen und lindern
Angst ist eine natürliche Reaktion des Körpers. Shutterstock.com / kudla
Wer an solchen Ängsten leidet, sollte sich zunächst einmal klar machen, dass Ängste zum Leben eines Menschen gehören. Dann fühlen sich die Betroffenen nicht so von der Gesellschaft und scheinbar normalem Verhalten ausgeschlossen. Beispielsweise lernt ein Kind früh, dass es Angst vor dem Feuer haben sollte oder generell vor gefährlichen Situationen.
Bei Angst handelt es sich um einen ganz natürlichen Reflex und Lebenserhaltungstrieb, der den Menschen vor Gefahren schützt. Vorsicht ist jedoch dann geboten, wenn ein Angstgefühl überhand in Situationen nimmt, die nicht bedrohlich sind. Beispielsweise fühlen sich manche Menschen von Zügen bedroht, was ihr Leben stark einschränkt. In so einem Fall kann es zum Beispiel sein, dass der oder die Betroffene als Kind ein traumatisches Erlebnis mit einem Zug erfahren hat. Nicht selten werden solche Erfahrungen dann aus dem Bewusstsein verbannt, dies trifft vor allem bei kleinen Kindern zu. Zurück bleiben dann vermeintlich unerklärliche Ängste, für die es in der Regel aber sehr wohl eine Erklärung gibt.
Nicht selten geht mit Angstzuständen auch körperliches Unwohlsein einher wie Herzklopfen, Schwitzen und Kurzatmigkeit. Dies liegt daran, dass der gesamte Organismus dann quasi in Fluchtbereitschaft ist. Dann treten diese Symptome ebenfalls auf. Dieser Reflex stammt bereits aus der Urzeit und lässt sich nicht vollends unterdrücken. Betroffene, die Angstzustände haben, können aber „umlenken“, wenn sie eine Panikattacke oder Angst überfällt.
Als erstes kannst Du Dir der Angst bewusst werden und Dich fragen, ob es wahrscheinlich ist, dass das eintritt, wovor Du tatsächlich Angst hast. Dann kannst Du Dich auf eine ruhige Atmung konzentrieren und Dir selber sagen, dass Du die Kontrolle hast und jederzeit proaktiv agieren kannst. Dies trifft natürlich nicht bei allen Ängsten zu, wie zum Beispiel im Flugzeug. In diesen Situationen ist es wichtig, die Verantwortung abgeben zu können und darauf zu vertrauen, dass alles seine Richtigkeit hat.
2. Ängste annehmen, um sie zu bekämpfen
Ängste müssen angenommen werden. Shutterstock.com / traveliving
Wer Angstzustände hat, tut gut daran, sich dieser Thematik offen zu stellen und diese nicht zu verdrängen. Ängste gehören seit Anbeginn zum Leben eines Menschen dazu und sichern den Lebenserhalt. Zudem ist zu berücksichtigen, dass jedes Naturell anders ist. Während die einen stark, mutig und unerschrocken sind, gibt es ebenso die sehr vorsichtigen Menschen.
Keine Art ist dabei besser oder schlechter. Jedoch ist es wichtig, zu erkennen, ob ein Angstzustand zu stark wird, um selbst damit umgehen zu können. Dann kann es durchaus hilfreich sein, es mit einer Therapie zu versuchen. Wichtig ist dabei, dass der oder die Therapeutin den eigenen Ansprüchen entspricht, denn eine gewisse Sympathie muss zwischen Arzt und Patient vorhanden sein, damit Vertrauen geschöpft wird und effektive Ergebnisse erzielt werden können. Betroffene mit Ängsten sollten sich also nicht scheuen, bei Bedarf verschiedene Berater aufzusuchen, bevor sie sich entscheiden.
Für Deine Lebensqualität ist es von großer Bedeutung, Dir bewusst zu machen, dass Du viele Aspekte des Lebens selber in der Hand hast, wenn auch nicht alle. Das hat niemand und sobald sich Betroffene konstruktiv und selbstliebend mit diesem Thema beschäftigen, trifft oft schon die erste Besserung ein. Wer mag, kann auch Tagebuch über die verschiedenen Zustände führen, dazu passende Bilder malen und sich auf diese Weise ausdrücken und Linderung verschaffen.
3. Fazit
Angstzustände gehören zum Leben. Shutterstock.com / Ipatov
Angstzustände sind erst einmal normal und gehören zum Leben dazu. Dabei haben viel mehr Menschen diverse Ängste, als gemeinhin angenommen, denn nicht viele sind so mutig, darüber in der Öffentlichkeit zu sprechen. Zudem gibt es Menschen, die von Natur aus ängstlich und schüchtern sind. Man sollte nicht versuchen, einen Menschen in eine Schublade zu zwängen. Wichtiger ist es, dass er selbst sich in seinem emotionalen Zustand wohl fühlt. Entsprechend danach sollte er sein Leben, soweit es möglich ist, ausrichten.
Ansonsten ist ein konstruktiver Umgang mit der jeweiligen Angst sehr effektiv. Viele Experten sind sich einig, dass die Konfrontation bewusst mit dem Angstobjekt gesucht werden sollte, damit Linderung auftritt. Eine Therapie kann ebenfalls hilfreich sein, wenn die Ängste überhand nehmen. Betroffene sollten sich dabei stets vor Augen führen, dass ihnen verschiedene Optionen zur Verfügung stehen, wenn sie wieder mal einer bestimmten Angst konfrontiert werden. Du kannst aktiv daran arbeiten, dass Du diese Ängste in den Griff bekommst und Du ein erfülltes und konstruktives Leben führen kannst. Dabei solltest Du geduldig mit Dir selbst sein und Dich auch über scheinbar kleine Fortschritte freuen können.