Heuschnupfen - Woher er kommt und was du dagegen tun kannst

Die Gräserpollenallergie, im Volksmund häufig auch als Heuschnupfen bezeichnet, gehört zu den häufigsten Allergien in den Industrieländern. Alleine in Deutschland leiden circa 15 Prozent der Bevölkerung an der Überempfindlichkeit des Immunsystems gegenüber Blütenstaub. Wie diese entsteht und was man tun kann, um die warme Jahreszeit trotzdem in vollen Zügen genießen zu können, erfährst du in diesem Artikel.

Anders als der Name Heuschnupfen es vermuten lässt, hat diese Allergie weder etwas mit Heu noch mit gewöhnlichem Schnupfen zu tun. Woher genau das ständige Naselaufen in der Sommerzeit kommt, was weitere Symptome sein können und wie man diesen am besten vorbeugen kann, erfährst du hier.

 

Definition und Ursache

Unter Heuschnupfen (Fachbegriff: Pollinosis) versteht man eine allergische Reaktion auf Pollen, also den Blütenstaub von Pflanzen. Aufgrund der Hauptblütezeit von April bis August tritt die Gräserpollenallergie hauptsächlich im Frühling und Sommer auf. Durch den Klimawandel verlängert sich der Pollenflug allerdings stetig. So kann bei entsprechend günstigen Witterungsbedingungen der Pollenflug vereinzelt bereits im Februar beginnen und sich bis in den Oktober hinein ziehen. Bei Menschen, die an Heuschnupfen leiden, kann sich in dieser Zeit die Nasenschleimhaut als Abwehrreaktion des Körpers auf die Allergene entzünden. Auch weitere Erkrankungen der Atemwege wie beispielsweise Asthma oder eine Entzündung der Nasennebenhöhle können dann die Folge sein. In der Medizin wird Heuschnupfen als ein allergischer Schnupfen, also durch Allergene ausgelöster Schnupfen, eingestuft. Andere Faktoren für einen allergischen Schnupfen können zum Beispiel Hausstaub oder Tierhaare sein. Im Gegensatz zu anderen Atemwegserkrankungen tritt Heuschnupfen nur temporär, also immer zum Zeitpunkt des Pollenflugs, auf. 

Laufende Nase bei HeuschnupfenBei Pollenallergikern treten in den warmen Jahreszeiten erkältungsähnliche Symptome auf. / leungchopan 

 

Symptome

Die Symptome bei Heuschnupfen sind denen einer Erkältung sehr ähnlich und werden daher manchmal verwechselt. Bei Betroffenen zeigen die Schleimhäute und Atemwege eine allergische Reaktion durch eine oder mehrere der folgenden Symptome: 

  • Schwellung der Nasenschleimhäute, Fließschnupfen, häufiges Niesen
  • Juckende, tränende und brennende Augen
  • Juckreiz, Schmerzen im Hals
  • Hustenreiz
  • Atemnot

Langjähriger Heuschnupfen kann zudem in asthmatischen Anfällen enden. Ein sogenannter Etagenwechsel findet dann statt, wenn die Entzündung der oberen Atemwege (Nase) auch auf die unteren Atemwege (Bronchien) übergeht. Daher ist eine Behandlung nicht nur zur Linderung der Symptome, sondern vor allem auch zur Verhinderung von Folgeerkrankungen wie Asthma und einer Ausbreitung der Allergie essentiell. 

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Diagnostik

Die Diagnose Gräserpollenallergie wird beim Haus- oder Facharzt gestellt. Nach einer Anamnese, also der Beschreibung des beobachteten Krankheitsverlaufs sowie familiärer Vorerkrankungen, folgt die körperliche Untersuchung. Mit Hilfe diverser Allergietests können so dann die auslösenden Allergene festgestellt werden. Zusätzlich kann durch eine Blutabnahme das spezifische Immunglobin E (IgE) gemessen werden, welches bei einem erhöhten Wert ebenfalls Auskunft über allergische Reaktionen vom Typ 1 (Pollenallergie, allergisches Asthma) gibt. 

 

Behandlungsmethoden

Die Behandlung von Heuschnupfen stützt sich auf zwei Säulen, zum einen auf die medikamentöse Behandlung und zum anderen auf die Hyposensibilisierung. Ersteres dient der Linderung der Symptome wohingegen Letzteres den Ursachen der Erkrankung entgegenwirkt. Verschiedene Arzneimittel, die teils frei verkäuflich, teils gegen Vorlage eines ärztlichen Rezepts in der Apotheke erworben werden können, helfen bei der Abschwellung der entzündeten Schleimhäute. Das hilft nicht nur den Betroffenen im Alltag, sondern auch dabei, dass sich die Allergie nicht weiter ausbreitet. Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ist die Hyposensibilisierung, also die regelmäßige, stufenweise steigende Injektion von Allergenen, um die Allergie-Empfindlichkeit zu minimieren oder ganz zu eliminieren. Eine solche Behandlung ist bei circa. 80% der Pollenallergiker erfolgreich, diese Wahrscheinlichkeit sinkt jedoch mit zunehmendem Alter. 

Allergietest beim ArztDurch einen Allergietest können Betroffene ihre Allergene identifizieren und dementsprechend besser reagieren.  / microgen
 

Das kannst du tun

Allergiker leiden während des Pollenfluges sehr, für manche ist ein normaler Alltag gar unmöglich. Neben den erwähnten Behandlungsmethoden sollten Betroffene deshalb versuchen, die Allergieauslöser möglichst zu meiden. Folgende Tipps können dabei helfen: 

  • Pollenflugvorhersage nutzen: Mit Hilfe kostenloser Apps oder Internetseiten, lässt sich die Pollenbelastung ortsabhängig und tagesgenau bestimmen. Sind einem seine Allergene also bekannt, kann man Outdoor-Aktivitäten nach diesen Prognosen anpassen. So kann man seinen Urlaub beispielsweise im Zeitraum des stärksten Pollenflugs in andere Regionen planen. Bei der Urlaubsplanung sind Hochgebirgen und Küstenregionen besonders empfehlenswert, da dort die Pollenbelastung am geringsten ist. 
  • Kreuzallergien vermeiden: Von Heuschnupfen Betroffene reagieren neben Gräsern und Pollen häufig auch auf bestimmte Obst-, Gemüse- und Nusssorten. Wenn du also weißt, welche Pollen die allergischen Reaktionen bei dir hervorrufen, informiere dich über mögliche Kreuzallergien, wie beispielsweise Haselnüsse oder Äpfel, und verzichte auf diese Lebensmittel.
  • Blütenstaub loswerden: Wenn möglich solltest du dich abends immer abduschen, auch wenn du nur kurz draußen warst. Denn besonders in den Haaren haften Pollen gut und können so ständig allergische Reaktionen verursachen. Aus demselben Grund sollte man seine Wäsche nicht draußen zum Trocknen aufhängen, da sich Pollen dort ebenfalls gut festsetzen können. Außerdem sollte man Kleidung, die man draußen anhatte, nicht im Schlafzimmer und wenn möglich überhaupt nicht in der Wohnung ausziehen.
  • Pollenfreies Zuhause schaffen: Sogenannte Pollenschutzgitter sind eine gute Maßnahme für Allergiker, um sich vor allergieauslösenden Pollen zu schützen, denn so kann nach Belieben das Fenster geöffnet werden. Wer solche Gitter nicht hat, sollte hauptsächlich nachts und keinesfalls bei starkem Wind lüften. Dahingegen sollte immer gelüftet werden, wenn es regnet oder die Luftfeuchtigkeit hoch ist, da Feuchtigkeit die Luft von Pollen säubert. Außerdem sollte man Polstermöbel regelmäßig absaugen und auch die Bettwäsche, vor allem aber den Kopfkissenbezug, regelmäßig wechseln.
  • Pollenflug im eigenen Garten/ auf dem Balkon minimieren: Häufiges Rasenmähen lohnt sich für Betroffene, denn kurzes Gras hat keine Möglichkeit zu blühen und produziert somit auch keine Pollen. Die Gartenarbeit lässt sich am besten mit einer Sonnenbrille, Handschuhen und einem Mund-Nase-Schutz verrichten. Außerdem solltest du Garten- oder Balkonpflanzen wählen, die keine allergische Reaktion bei dir auslösen. So werden große, bunte Blüten beispielsweise nicht durch den Pollenflug sondern durch Bienen bestäubt und eignen sich daher hervorragend für Allergiker. 

Bunte Blumen auf dem BalkonFaustregel: Blumen mit einer großen, bunten Blüte sind häufig Allergiker freundlich . / leszekglasner

 

Mit diesen Tipps  und deiner individuellen Behandlungsmethode, kommst du hoffentlich gut durch die diesjährige Pollensaison. 

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