Betriebliches Gesundheitsmanagement in KMUs

Vor allem in großen Betrieben ist betriebliches Gesundheitsmanagement bekannt. Warum es aber auch in KMUs durchaus Sinn macht, sich mit dem Thema zu befassen, wird im Folgenden erklärt.

Betriebliches Gesundheitsmanagement wird aktuell vor allem in großen Unternehmen durchgeführt und ist dort äußerst wirkungsvoll. Es hilft, die Zahl der krankheitsbedingten Ausfälle zu vermindern und dadurch Kosten zu sparen. Zudem steigen Produktivität und Motivation im Unternehmen. Im Allgemeinen sind Mitarbeiter zufriedener und gesünder. Von genau diesen Vorteilen können auch kleine und mittelständische Unternehmen profitieren. Wir zeigen, wie sich ein effektives BGM ohne großen Aufwand auch in KMUs aufsetzen lässt. 

Was sind KMUs – Definition der Europäischen Kommission

„KMUs“ ist die Abkürzung für „kleine und mittelständische Unternehmen“. Laut Definition gehören dazu alle Unternehmen zwischen 10 und 249 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz zwischen 2 und 50 Millionen Euro. Wenn diese beiden Bedingungen zutreffen, zählt ein Unternehmen als KMU.

Maßnahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements in KMUs

Im Gegensatz zu großen Unternehmen haben KMUs generell zentrale, interne Strukturen. Einzelne Mitarbeiter sind hier meist wichtiger für den täglichen Arbeitsablauf als in Großunternehmen, in denen die Aufgaben im Notfall leichter von anderen Kollegen übernommen werden können.

Gerade deshalb ist es in KMUs wichtig, Ausfälle zu vermeiden und die Mitarbeiter mit Betrieblichem Gesundheitsmanagement gesund zu halten. Doch welche Maßnahmen gibt es hierfür?

Entscheider schrecken vor allem vor Maßnahmen zur Gesundheitsförderung zurück, weil sie befürchten, dass das Unternehmen die entstehenden Kosten nicht tragen kann oder zu wenig Zeit dafür zur Verfügung steht. Die folgenden Methoden berücksichtigen diese Ressourcenknappheit und können die allgemeine Mitarbeitergesundheit ohne großen zeitlichen, finanziellen und personellen Aufwand verbessern.

Eine Möglichkeit der Unterstützung finden KMUs auch in einer möglichen Zusammenarbeit mit Krankenkassen, die Initiativen im Bereich von BGM fördern. Zudem gibt es einen steuerlichen Freibetrag in Höhe von bis zu 600€ pro Mitarbeiter pro Jahr, den der Arbeitgeber

für Präventionsmaßnahmen und Betriebliche Gesundheitsförderung geltend machen kann. 

KMUs haben im Bereich Gesundheitsmanagement einige Vorteile gegenüber großen Unternehmen. Durch die geringere Anzahl an Mitarbeitern, die meistens alle an einem Standort arbeiten, ist die Kommunikation im Unternehmen einfacher. Die zuständigen Kollegen können persönlich nach der Meinung, den Problemen und den Wünschen der Angestellten fragen. Auch die notwendige Strukturierung des BGM ist einfacher: Analyse, Maßnahmen und Evaluierung können in der Regel schneller implementiert und umgesetzt werden.

Welche Maßnahmen angewendet werden können, erläutern wir im Folgenden. 

Förderung gesunder Ernährung

Im täglichen Berufsstress rückt eine ausgewogene Ernährung oft in den Hintergrund. Mittags wird schnell zwischendurch gegessen, denn es soll lieber schnell gehen, als gesund – und das zeigt sich. Laut statistischem Bundesamt sind 53% der Erwachsenen in Deutschland übergewichtig. Das fördert wiederum ernährungsbedingte Krankheiten, wie Bluthochdruck, Diabetes und Erkrankungen des Stoffwechselsystems und des kardiovaskulären Systems.

Gesunde Ernährung ist einer der wichtigsten Faktoren für gute Gesundheit. shutterstock.com // beats1

Das Bereitstellen von Informationsmaterial zum Thema Ernährung macht auf das Thema aufmerksam und kann das Gesundheitsbewusstsein der Mitarbeiter verbessern. Dazu könnten gehören:

  • Broschüren zu Vorteilen gesunder Ernährung
  • Eine Auswahl an gesunden Lebensmitteln und Rezepten
  • Infos zu den verbreitetsten Lebensmittelallergien
  • Ratgeber zu Essstörungen

Allein die Präsenz des Infomaterials kann zu einem Umdenken führen, sodass beim nächsten Mittagessen statt zur Pizza vielleicht zu einer gesünderen Alternative gegriffen wird.

Obwohl Kantinen in KMUs eher selten sind, können Arbeitgeber die Ernährung der Mitarbeiter trotzdem direkt beeinflussen. Schalen mit Obst zum Beispiel verführen den ein oder anderen zum Zugreifen und sorgen für einen gesunden Snack zwischendurch. Auch das Trinken von ausreichend Flüssigkeit ist wichtig. Wasser und Tee können Süßgetränke wie Cola und Säfte ersetzen. Auch ein gemeinsames Mittagessen einmal die Woche oder die Einladung von Experten für Impulsvorträge können verbessernde Initiativen sein. 

Verbesserung der Haltung und Vermeidung von Rückenproblemen

Der DAK-Gesundheitsreport 2019 gab bekannt, dass 20,9 Prozent der Ausfälle aufgrund von Arbeitsunfähigkeit durch Muskel- und Skeletterkrankungen entstehen. Der Hauptteil davon sind Rückenprobleme. Daher ist es wichtig auf eine gesunde Arbeitshaltung und die richtige, ergonomische Sitzposition der Mitarbeiter im Büro zu achten. Beim Sitzen am Schreibtisch sollte sich dafür der obere Bildschirmrand auf Augenhöhe befinden, Oberkörper und Beine in einem rechten Winkel befinden und der Rücken durchgehend gerade gehalten werden.­ Für die richtige Schreibtischhöhe gilt: Die Arme liegen mit einem rechten Winkel im Ellenbogen auf dem Tisch.

Mit Pausen den Kopf frei bekommen

Bewegungsmangel stellt vor allem in Industrieländern wie Deutschland ein großes Problem für die allgemeine Gesundheit dar. Daraus resultiert eine erhöhte Chance auf Herz-Keislauf-Erkrankungen und Probleme mit dem Muskel-Skelett-System.

Pausen zur Entspannung und Bewegung sind eine der einfachsten Möglichkeiten Stress der Mitarbeiter abzubauen, die Konzentration zu steigern und die allgemeine Gesundheit im Arbeitsalltag zu verbessern. Sie sind flexibel, leicht planbar, nicht aufwendig und nehmen kaum Zeit in Anspruch.

Pausen können für regelmäßige Bewegung genutzt werden. shutterstock.com // Elnur

Dafür eignen sich unter anderem folgende Übungsmethoden:

Kooperationen mit Fitnesseinrichtungen

Trotz der hohen Flexibilität von Bewegungspausen, haben manche Unternehmen nicht die Möglichkeit diese umzusetzen. Eine Kooperation mit einer ortsansässigen Fitnesseinrichtung, wie einem Fitnessstudio, Schwimmbad, Wellness Center oder Sportverein kann dieses Problem lösen. Solche Kooperationen sind zwar im Vergleich relativ kostspielig, bieten aber zahlreiche Vorteile. Durch vergünstigte Eintritte und Beiträge werden die Mitarbeiter zu einem Fitnesstraining, einer Schwimmrunde oder dem Lernen einer neuen Sportart motiviert. Das verbessert wiederum die allgemeine körperliche Fitness und baut zudem noch den Stress des Arbeitsalltags ab. Um die Mitarbeiter im ersten Schritt für das Thema zu sensibilisieren, eignen sich auch unternehmensinterne Challenges. So kann beispielsweise eine Art Wettbewerb gestartet werden, im Rahmen dessen die Mitarbeiter einen Monat lang jeden Tag 10.000 Schritte gehen sollen - der beste Mitarbeiter, die beste Abteilung oder alle, die das Ziel jeden Tag erreicht haben, werden entsprechend belohnt. So ergeben sich kostengünstige Einstiegsaufgaben in das Thema. Auch kann man sich unter den Kollegen umhören - vielleicht gibt es eine Yoga-Lehrerin oder ähnliches, die nach Feierabend für die Kollegen in Betriebsräumen Kurse anbieten kann. Hier gilt es, bestehende Ressourcen zu nutzen. 

Förderung der mentalen Gesundheit

Psychische Erkrankungen nehmen seit Jahren immer weiter zu – Tendenz steigend. Laut DAK Gesundheitsreport 2019 machen diese 15,2 Prozent der Arbeitsunfähigkeitstage aus. Neben den physischen Aspekten sollte deshalb auch die psychische Gesundheit nicht vernachlässigt werden.

Mit der zunehmenden Verschmelzung von Arbeits- und Privatleben dringt der berufliche Stress immer mehr in die Freizeit vor. Auch Erfolgs- und Leistungsdruck nehmen zu. Die daraus resultierende Überforderung kann zu langfristigen psychischen Erkrankungen wie Depressionen, Burnout, Suchterkrankungen, Psychosen und Essstörungen führen.

Zur Vorbeugung sollte darauf geachtet werden, dass das Arbeitsleben nicht zu weit in das Privatleben der Angestellten vordringt und wichtige Tätigkeiten und Termine nur während der Arbeitszeit ausgeführt werden. Führungskräfte sollten auf Symptome achten und frühzeitig Hilfe anbieten, wenn sich ein solcher Fall herauskristallisiert. Es kann helfen, Achtsamkeitsübungen anzubieten und bewusst Zeit für Entspannungspausen zu schaffen. 

Vorteile von Betrieblichem Gesundheitsmanagement in KMUs

Die Liste der Methoden des BGM ist endlos. Durch eine erfolgreiche Integration der Maßnahmen entstehen sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer zahlreiche Vorteile.

Zum einen reduzieren sich durch die geringere Anzahl der Krankheitstage und Produktionsausfälle die Kosten, außerdem wird die Belastbarkeit der Mitarbeiter gesteigert, die Angestellten sind motivierter und identifizieren sich mehr mit dem Unternehmen und das Arbeitgeberimage wird verbessert.

Mitarbeiter sind zufriedener bei der Arbeit, ihr allgemeiner Gesundheitszustand wird verbessert und gesundheitliche Risiken gesenkt.

Auch für KMUs lohnt es sich, mit wellabe zusammenzuarbeiten. Dank mobiler Gesundheits-Check-ups am Arbeitsplatz, moderner Videokonsultation mit einem Arzt und individueller Präventionsprogramme in der App bringt wellabe mehr Gesundheit an den Arbeitsplatz – und von dort zu jedem nach Hause. Während des Check-ups erhält der Teilnehmer über 60 wichtige Vitalwerte und auf Basis dessen individuelle Empfehlungen in der wellabe App. BGM-Verantwortliche müssen lediglich Räumlichkeiten und Zeitfenster zur Verfügung stellen, den Rest der Organisation übernimmt wellabe. Gerade bei kleineren Unternehmen kann oft bereits an einem Tag ein Großteil der Mitarbeiter erreicht werden. Arbeitgeber erhalten so mit nur einem Anbieter die Analyse des aktuellen Status Quo sowie eine Basis für zukünftige Umsetzungen und konkrete Maßnahmen für jeden einzelnen in der App.

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