Resilienz am Arbeitsplatz

Bei Resilienz handelt es sich um die Fähigkeit, selbst schwierige und stressige Situationen mit Gelassenheit und ohne negative Folgen zu meistern. Eine Eigenschaft, die auch im betrieblichen Kontext relevant ist. Doch woher weiß man wie hoch die eigenen Resilienz überhaupt ist und wie man diese gegebenenfalls fördern kann? Wir zeigen im Folgenden wie es geht.

Stressoren wie Leistungsdruck, ein schlechtes Arbeitsklima unter den Kollegen sowie Überstunden und eine unausgeglichene Work-Life-Balance können sich negativ auf die mentale Gesundheit von Angestellten auswirken. Während resiliente Menschen trotz stressigen Arbeitssituationen das Positive sehen können, fällt das Menschen ohne ausgeprägte Resilienz deutlich schwieriger. Was der Begriff konkret bedeutet, wie Resilienz gemessen werden kann und welche konkrete Tipps dich im Alltag resilienter machen, zeigen wir dir im Folgenden.

Definition

Das Wort Resilienz stammt vom lateinischen Wort “resilire” ab, was wörtlich übersetzt zurückspringen oder abprallen bedeutet. Resilienz ist demnach der Prozess in dem Menschen durch verhaltensändernde Maßnahmen auf die Veränderung einer Situationen oder eines Problems reagieren. Eine hohe Resilienz beschreibt also die Fähigkeit mit herausfordernden Situationen und Stress gut umgehen zu können. Faktoren, die die Stärke der Resilienz beeinflussen, sind Umweltfaktoren, personale Faktoren sowie Prozessfaktoren und bei jedem Menschen sehr unterschiedlich. Im medizinischen Kontext versteht man unter dem Begriff die psychische Widerstandskraft eines Menschen, die ihn befähigt, auch stressvolle und schwierige Lebenssituationen erfolgreich zu meistern, indem sich der Patient rasch an die vorhandenen Stressoren anpasst. Die Resilienz steht damit im Kontrast zur Vulnerabilität. Eng mit der Resilienz verbunden ist die Salutogenese, also die Entstehung von Gesundheit, da eine niedrige Resilienz neben psychischen Beschwerden auch physische Erkrankungen zur Folge haben kann.

Mentale Erschöpfung kann durch Resilienz gemindert werden.Eine hohe Resilienz trägt maßgeblich zur mentalen Gesundheit bei. /ESB Professional

 

Wie kann man Resilienz greifbar machen?

Es gibt die Möglichkeit, die Resilienz bzw. die Stressresilienz mit zu messen, beispielsweise durch eine Stressmessung. Bei einer solche Stressmessung wird die sogenannte Herzratenvariabilität (HRV) mithilfe eines EKG gemessen. So können Abweichungen in den Abständen der Herzschläge erfasst werden. Ein sehr hoher HRV Wert deutet auf eine hohe Anpassungsfähigkeit des Körpers auf verschiedene Situationen und Reize aus der Umwelt hin. Werden bei Mitarbeiter*innen im Umkehrschluss also niedrige HRV Werte gemessen, deutet das eher auf eine niedrigere Stressresilienz hin. Ein solcher Test wird beispielsweise als Teil des umfangreichen wellabe Gesundheits-Check-up Angebots.

Mithilfe von diesem Test haben Arbeitgeber*innen nicht nur die Möglichkeit, die Resilienz der Belegschaft richtig einordnen zu können. Außerdem ergibt sich so die Chance, erste Warnzeichen frühzeitig zu erkennen, um entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, welche die Resilienz sowie die allgemeine Gesundheit am Arbeitsplatz fördern und unterstützen.

Du fühlst dich häufig gestresst bei der Arbeit?

Wusstest du, dass dein Arbeitgeber dir Gesundheits-Check-ups am Arbeitsplatz anbieten kann, die unter anderem eine Stressmessung beinhalten?

Lade dir hier Informationen zu Stress am Arbeitsplatz herunter und leite diese gerne an deinen Arbeitgeber weiter.


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Wie kann ich meine Resilienz im Alltag fördern?

Nachdem beinahe alle Arbeitnehmenden einem gewissen Maß an Stress am Arbeitsplatz ausgesetzt sind, lohnt es sich, sich diese Eigenschaften anzueignen. Dabei helfen dir folgende Tipps:

1. Stressoren erkennen und minimieren

Um die Resilienz zu stärken, hilft ein bewusster Umgang mit Stress und herausfordernden Situationen. Dazu ist es im ersten Schritt notwendig, sogenannte Stressoren, sprich Auslöser für Stress, zu identifizieren, um im zweiten Schritt diese Stressoren möglichst auszumerzen. Bei Stressoren, die sich nicht vermeiden lassen, geht es dann um den richtigen Umgang in solchen Situationen.

Stressoren können dabei sehr vielfältig sein und beispielsweise das Arbeitspensum, die Arbeitskultur, organisationale Rahmenbedingungen oder das Verhalten von Führungskräften umfassen. Ein Bereich ist auch die ständige Erreichbarkeit von Mitarbeiter*innen. Durch Smartphones und den durchgehenden Zugang zum Internet, verschwimmen die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr, was ein deutlich höheres Stresslevel zur Folge hat. Dies beeinträchtigt nicht zuletzt die Gesundheit sowie die Belastbarkeit der Betroffenen. Wird hier jedoch eine klare Grenze gezogen, steigert das die Resilienz und auch die Stressresistenz. Überlege dir genau, welche Situationen du als stressig empfindest und wie du diese gegebenenfalls verhindern oder zumindest minimieren kannst. Eine klare Kommunikation in Richtung deiner Kolleg*innen und Vorgesetzten hilft, auch bei deinen Gegenübern eine Sensibilität für das Thema zu erreichen und Unterstützung in den entsprechenden Situationen zu erhalten.

2. Den Alltag strukturieren

Tagesstruktur schaffenEine klare Struktur im Alltag hilft Stress zu vermeiden. /Andrey_Popov

Dieser Aspekt geht mit der vorherigen Thematik einher. Du solltest in deinem Alltag unbedingt auf eine gesunde Work-Life-Balance achten. Damit diese auch wirklich eingehalten wird, empfiehlt es sich, die Tage entsprechend zu strukturieren und diese Struktur auch nach Möglichkeit einzuhalten. Das gilt nicht nur im Job, sondern auch privat. Ein solcher strukturierter Alltag hilft dabei, Berufliches von nicht-beruflichen Dingen zu trennen. So haben Probleme, egal ob in der Arbeit oder außerhalb jeweils ein entsprechendes Zeitfenster, in welchem sich diesen gewidmet wird. Dies erleichtert ein Abschalten außerhalb der Arbeitszeit. Besondere Bedeutung erlangt diese Thematik im Home-Office, wo das Abschalten aufgrund der wegfallenden räumlichen Trennung häufig erschwert wird. Dabei kann es helfen, sich einen festen Arbeitsplatz einzurichten, der dann bewusst nach Feierabend verlassen wird. Auch ein kurzer Spaziergang am Morgen und am Abend, der den Weg zur Arbeit und wieder nach Hause symbolisiert, kann hilfreich sein.

3. Resilienz aktiv am Arbeitsplatz fördern

Achtsamkeit oder auch “Mindfulness” sind hier wichtige Stichwörter. Die Achtsamkeit der Mitarbeiter*innen zu fördern, trägt nicht nur zu einer verbesserten mentalen Gesundheit bei. Auch auf die Resilienz hat dies positive Auswirkungen. Daher sind Arbeitgeber zumeist offen für entsprechende Initiativen - schlage deinem Unternehmen doch direkte Maßnahmen wie kurze Yoga- oder Meditationspausen einmal vor, die die positive Denkweise unterstützen. Selbstverständlich kannst du diese auch in deinen Pausen eigenständig umsetzen und in deinen Arbeitsalltag integrieren. 

Auch Teamwork fördert die Resilienz. Suche den bewussten Austausch mit deinen Kolleg*innen, um Aufgaben zu bearbeiten oder Fragestellungen zu beantworten. Mit dem Gefühl, gemeinsam an Problemen zu arbeiten, lassen sich stressige Situationen deutlich besser bewältigen.

Auch Teamwork steigert die Resilienz erheblich.Durch Teamwork können Stressoren für den Einzelnen vermindert werden. / nd3000 

 

Fazit

Es bestehen zahlreiche Möglichkeiten, mit schwierigen oder stressigen Situationen auf eine gesunde Art und Weise umzugehen. Natürlich sollten Stressfaktoren möglichst schon vor dem Entstehen beseitigt werden. Ist dies aber nicht möglich, stellt eine resiliente Herangehensweise die beste Alternative dar. Um die richtigen Maßnahmen für mehr Resilienz am Arbeitsplatz ergreifen zu können, ist es sinnvoll, sich zuvor ein Bild von der aktuellen Situation zu machen. Eine Stressmessung kann hier genauen Aufschluss darüber geben, wie es um dein Stressniveau bestellt ist.

Hier kannst Du Informationsmaterial zu Gesundheits-Check-ups am Arbeitsplatz für Deinen Arbeitgeber anfragen:

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