Impfungen - Wirkung und Bedeutung

Impfungen sind ein wichtiger Bestandteil in der Prävention ansteckender Krankheiten. Wie genau Impfungen wirken und welche in welchem Alter empfohlen sind, erklärt der folgende Artikel.

Impfungen sind eine der wirkungsvollsten Methoden zur Prävention ansteckender Krankheiten und gerade deshalb so wichtig. Doch welche Impfungen empfohlen werden und wie sie wirken, ist vielen nicht bewusst. In diesem Artikel erfahren Sie, warum Impfungen so wichtig sind, was sie bewirken und gegen welche Krankheiten Sie sich auch im Erwachsenenalter noch impfen lassen sollten.

Die Wirkung von Impfungen - deshalb sind sie so wichtig

Dass Impfungen vor ansteckenden Krankheiten schützen und wichtig für die Gesundheit sind, ist den meisten klar. Doch trotzdem kennen viele ihren aktuellen Impfstatus nicht. Sie wissen nicht, gegen welche Krankheiten sie ausreichend geschützt sind und welche Impfungen sie benötigen.

Der Schutz beschränkt sich nicht nur auf die geimpfte Person (den sogenannten Individualschutz). Krankheiten breiten sich exponentiell aus, das heißt zu Beginn einer uneingeschränkten Verbreitung nimmt die Zahl der Kranken nur langsam zu. Umso weiter die Ausbreitung voranschreitet, desto mehr Menschen werden in einem bestimmten Zeitraum krank. Wenn durch eine Impfung die Infizierung einer Einzelperson verhindert wird, schützt das nicht nur die diese, sondern verhindert auch eine weitere Übertragung der Krankheit durch diese Person und schützt so Andere vor einer Infektion (Gemeinschaftsschutz).

Wie funktionieren Impfungen?

Es gibt viele verschiedene Arten von Impfstoffen. Die meisten bestehen aus abgetöteten oder abgeschwächten Erregern oder Bestandteilen der Zelloberfläche eines Erregers. Die Injektion dieser Teile in die Blutbahn simuliert eine Infektion der Krankheit, was den Körper zur Produktion von Antikörpern anregt. Antikörper sind im Blut und heften sich an den Krankheitserreger, sodass dieser von den Abwehrzellen erkannt und zerstört werden kann. Das trainiert das Abwehrsystem, sodass die Antikörperproduktion im Fall einer erneuten Infektion schneller hochgefahren werden kann, als bei einer Ersterkrankung. So hat der Erreger kaum noch Chancen, sich auszubreiten. Aus diesem Grund gibt es auch viele “Kinderkrankheiten”, die man nur einmal bekommen kann.

Impfstoff im GlasImpfstoffe gibt es in vielen Variationen, doch die meisten funktionieren nach dem selben Prinzip. (shutterstock.com // panpilai paipa)

Diese Impfungen werden empfohlen

Die Empfehlung für Impfungen bestimmter Krankheiten hängt von Alter, Geschlecht, Arbeitsumfeld und Wohnort ab. Die meisten Schutzimpfungen sollten schon im Kindesalter durchgeführt und später immer wieder aufgefrischt werden. 

Impfungen für Kinder und Jugendliche

Das Bundesgesundheitsministerium empfiehlt dabei folgende Impfungen für Säuglinge, Kinder und Jugendliche:

  • Masern
  • Tetanus
  • Mumps
  • Windpocken (Varizellen)
  • Hepatitis B
  • Poliomyelitis (Kinderlähmung)
  • Haemophilus influenzae Typ b
  • Rotaviren
  • Diphtherie
  • Keuchhusten (Pertussis)
  • Pneumokokken
  • Röteln
  • Meningokokken C

Die Notwendigkeit und der Zeitpunkt einer Auffrischungsimpfung hängen in vielen Fällen von der Art des Impfstoffs, dem Hersteller oder dem Zeitpunkt der ersten Impfung ab. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Arzt beraten.

Impfungen für Erwachsene

Falls diese Impfungen als Kind nicht durchgeführt, oder falls notwendig nicht aufgefrischt worden sind, müssen sie regelmäßig im Erwachsenenalter nachgeholt werden. Für Erwachsene sind folgende Schutzimpfungen empfohlen:

  • Masern: Für nach 1970 geborene, die nicht zweimal eine Masernimpfung erhalten haben
  • Tetanus: Auffrischungsimpfung alle 10 Jahre
  • Kinderlähmung (Poliomyelitis): Bei Erwachsenen ohne Grundimmunisierung und ohne einmalige Auffrischung
  • Keuchhusten (Pertussis): Auffrischungsimpfung alle 10 Jahre
  • Diphtherie: Auffrischungsimpfung alle 10 Jahre

Für über 60-jährige Erwachsene werden die folgenden Impfungen empfohlen:

  • Grippe (Influenza) - jährlich 
  • Herpes zoster
  • Pneumokokken

 

Ärztin führt eine Impfung an einem Patienten durch Impfungen sind nicht nur im Kindesalter wichtig. Auch Erwachsene sollten sich schützen und alte Impfungen wieder auffrischen lassen. (shutterstock.com // Africa Studio)

Falls Sie in einem Risikogebiet leben, arbeiten oder ein Angehöriger einer solchen Person sind, fallen weitere Impfungen an, darunter fällt beispielsweise die FSME-Impfung. Auch bei Reisen in Risikogebiete ist in vielen Fällen ein zusätzlicher Schutz nötig. Um den individuell für Sie passenden Impfschutz zu erhalten, lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt beraten.

Gerade während der aktuellen Corona-Krise bekommt das Thema Impfen einen besonders hohen Stellenwert. Vermutlich wird nur ein Impfstoff gegen Covid-19 die Pandemie nachhaltig eindämmen können. Daher wird aktuell weltweit an einem solchen Impfstoff geforscht. In der Regel umfasst die Entwicklung eines neuen Impfstoffs mehrere Jahre. Aufgrund der aktuellen Situation wurden aber auch hier Maßnahmen ergriffen, um den Prozess zu beschleunigen - etwa in der festgeschriebenen Dauer klinischer Studien. Die ersten dieser Form laufen bereits, doch es ist nahezu unmöglich, Prognosen abzugeben, wann diese erfolgreich sein werden und in einer Zulassung münden. Experten gehen davon aus, dass man frühestens Ende 2020, eher aber erst in einem Jahr mit einem entsprechenden Impfstoff rechnen kann. 

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