Alles Wissenswerte zur Burnout-Therapie

Burnout gehört inzwischen in Deutschland zu den häufigsten Ursachen für Krankheitstage in der Arbeitswelt. Deshalb ist es wichtig, dass eine Erkrankung frühzeitig erkannt und eine Burnout-Therapie durchgeführt wird. Im Folgenden erfährst du alles zur Behandlung.

Burnout gehört inzwischen in Deutschland zu den häufigsten Ursachen für Krankheitstage in der Arbeitswelt und die Burnout-Therapie nimmt infolgedessen im Gesundheitswesen einen immer höheren Stellenwert ein. In den vergangenen Jahren hat sich die Häufigkeit, mit der diese Diagnose gestellt wird, verdreifacht

Daraus lässt sich schlussfolgern, dass tendenziell immer mehr Menschen von dieser Art komplexem Erschöpfungssyndrom betroffen sind. Lies hier alles Wichtige darüber, wie eine wirkungsvolle Therapie des Burnout aussieht.

1.Burnout-Therapie – Der dreifache Schlüssel zur Genesung

Zeigt jemand Anzeichen eines Burnouts mit zunehmender Erschöpfung, während es immer schwerer fällt, sich angemessen zu erholen, sowie Interessenverlust, Konzentrationsschwäche, einer depressive Stimmungslage, Schlafstörungen und vermehrten Unruhezuständen, ist es wichtig, dass der Betroffene sich so schnell wie möglich aus dem krankmachenden Umfeld zurückzieht.

An erster Stelle steht hier eine längere Burnout-Krankschreibung, damit der Patient Abstand gewinnen kann. Zudem lautet die Empfehlung von Experten inzwischen, drei bestimmte Maßnahmen einzuleiten, damit der Betroffene genesen kann. Diese sind Psychotherapie, Erholung (zum Beispiel in Form eines mehrwöchigen Aufenthaltes in einer spezialisierten Burnout-Klinik) in Kombination mit Bewegung/Sport sowie gegebenenfalls eine medikamentöse Therapie.

Psychotherapie

Frau bei der Burnout-TherapieShutterstock.com / Dmytro Zinkevych

Burnout-Patienten weisen meist ein bestimmtes Leistungsmuster auf, nach dem sie glauben, funktionieren zu müssen. Immer mehr, immer schneller, immer erreichbar sein – die moderne Arbeitswelt ist vielfach so gestaltet, dass sie dem Menschen überhaupt nicht entspricht, denn niemand kann praktisch immer verfügbar sein. In der Psychotherapie gilt es, diese verinnerlichten Leistungsmuster offenzulegen und genau dort anzusetzen.

Grundsätzlich kann nicht nur die Gesellschaft für Burnout-Erkrankungen verantwortlich gemacht werden, denn die Betroffenen haben sehr oft sehr hohe Leistungsanforderungen an sich selbst. Deswegen ist es angebracht, die Entwicklungsgeschichte des Einzelnen aufzuarbeiten. Denn meist liegen einem solch ausgeprägten Leistungsdenken bestimmte, unbewusste Muster zugrunde: Die Betroffenen nehmen kaum die eigenen Grenzen wahr und pushen sich selbst zu immer mehr Leistung.

In Verbindung mit gesellschaftlichen Faktoren wie zerfallenden Familienstrukturen, Stress und Druck in der Arbeitswelt und einer genetischen Disposition (der sogenannten „Vulnerabilität“, Verletzlichkeit) kann erklärt werden, warum Burnout immer häufiger diagnostiziert wird. 

Die Betroffenen müssen lernen, dass auch Erholungsphasen und Ausgleichstätigkeiten wie Hobbys oder Sport einen hohen Stellenwert für unsere Gesundheit haben. Zudem müssen sie lernen, die eigenen Grenzen wahrzunehmen und zu respektieren. Es existieren dabei verschiedene psychotherapeutische Methoden und Schulen von kognitiver Verhaltenstherapie über Tiefenpsychologie bis hin zur Psychoanalyse und es ist zu überlegen, welche Art der Burnout-Therapie für Dich am ehesten in Frage kommt. 

Erholung in Kombination mit Bewegung/Sport

Wanderer im Wald bei der Burnout-TherapieShutterstock.com / Galyna Andrushko

Burnout-Patienten haben es in der Regel verlernt, Ruhepausen einzulegen. Infolge der permanenten Überforderung des vegetativen und zentralen Nervensystems sind sie irgendwann auch gar nicht mehr in der Lage dazu. Das berühmt-berüchtigte „Hamsterrad“ entsteht – manchmal bis zum totalen Zusammenbruch. Manche Kliniken, die unter anderem auf Burnout-Therapie spezialisiert sind, berichten, dass Burnout-Patienten, die ankommen, mitunter erstmal drei Tage und Nächte komplett durchschlafen, weil die Erschöpfung so groß ist.

Sobald die größte Erschöpfung nachlässt, kann die Psychotherapie und somit die Burnout-Therapie beginnen. Zudem wird den Patienten deutlich gemacht, wie wichtig Bewegung und Sport für die psychische und körperliche Regeneration sind. Deswegen stehen Nordic Walking, Wandern, Gymnastik mit Stretching oder Ballspiele wie Völkerball sehr oft auf dem Therapieplan. In der Regel befinden sich solche Fachklinik am Rande von kleinen Ortschaften inmitten eines Naturidylls, das viel Raum für Erholung und Sport bietet. 

Zu beachten ist außerdem, dass viele Betroffene über längere Zeit versuchen sich mithilfe von Substanzen wie Alkohol, Tranquilizern oder illegalen Drogen wie Kokain künstlich zu höheren Leistungen zu pushen. Deswegen kann eine Entwöhnung erforderlich sein, damit eine Regeneration einsetzen kann. Der Wechsel der Umgebung durch einen mehrwöchigen Aufenthalt in einer Fachklinik kann hierbei sehr hilfreich sein. 

Auch der Faktor „vollwertige Ernährung“ ist nicht zu unterschätzen. Viele Patienten leben, wenn ihre Erkrankung fortgeschritten ist, praktisch nur noch aus der Tüte, vom Schnellimbiss und von Kaffee. Dies ist ein Mangelzustand, der zur chronischen Erschöpfung beiträgt. Betroffene müssen deswegen auch lernen, solche Verhaltensmuster zu ändern und wieder zu genießen – sich beispielsweise Zeit zu nehmen für ein gutes Essen mit Freunden und Familie. Auch das ist Teil der Burnout-Therapie.

Medikamentöse Therapie

Schale mit Medikamenten zur Burnout-TherapieShutterstock.com / Kenishirotie

Viele Menschen schrecken vor einer Therapie mit Psychopharmaka wie Antidepressiva aus verschiedenen Gründen zurück. Du fragst Dich zum Beispiel: Sind Antidepressiva schädlich? Machen sie abhängig? Letztendlich entscheidet der behandelnde Arzt, ob eine medikamentöse Therapie erforderlich ist oder nicht. 

Hierbei gibt es wahlweise Antidepressiva, die beruhigen und schlafanstoßend wirken und die Schlafqualität und Unruhezustände verbessern können, oder aber Mittel, die antriebssteigernd wirken und häufig auch effektiv sind gegen Zwangsgedanken und Panikstörungen. Gegen depressive Stimmungslagen werden beide Arten von Medikamenten eingesetzt. In schweren Fällen kann es sein, dass eine Psychotherapie und Maßnahmen zur Erholung nur greifen, wenn vorher eine medikamentöse Einstellung erfolgt ist.

Sprich deswegen ausführlich mit Deinem Arzt über diesen Aspekt der Behandlung und ob er ihn für erforderlich hält. Erwiesen ist jedoch, dass regelmäßiger Sport fast so wirksam ist wie Antidepressiva, wobei eine zeitlang beides notwendig sein kann. Eventuell setzt der Arzt Medikamente nur zur vorübergehenden Stabilisierung im Rahmen einer Burnout-Therapie ein. Sport setzt viele positive Prozesse in unserem Körper und in unserer Psyche in Bewegung, unter anderem werden Endorphine ausgeschüttet, die eine Form körpereigener Drogen darstellen. Auf Dauer kann Ausdauersport in manchen Fällen Medikamente sogar überflüssig machen. 

Wichtig ist, dass nur eine Kombination aus allen drei Elementen – Psychotherapie, Erholung mit Bewegung/Sport und eventuell eine medikamentöse Therapie, gegeben sein muss, damit eine echte Genesung vom Burnout-Syndrom erfolgen kann. Dies gilt insbesondere dann, wenn das Syndrom schon weit fortgeschritten ist. Auf Dauer ist eine Burnout-Therapie auch nur dann erfolgreich, wenn langfristig eine Veränderung von Verhaltensmustern gelingt. Deswegen anbei noch ein paar Tipps, die Dir dabei helfen können, erst gar nicht wieder in die Burnout-Spirale zu geraten. 

2.Burnout-Therapie: Was Du selbst tun kannst

Entspannter Mann am Schreibtisch nach Burnout-TherapieShutterstock.com / G-Stock Studio

  • Lerne wieder, deine Grenzen zu spüren und lerne, immer wieder Pausen einzulegen
  • Gönne dir ausgleichende Tätigkeiten, wie spannende Hobbies
  • Triff dich regelmäßig mit guten Freunden und unternimm etwas mit ihnen
  • Tausche dich regelmäßig mit Gleichgesinnten aus
  • Treibe Sport, wobei die Sportart dir überlassen bleibt. Günstig sind sämtliche Ausdauersportarten
  • Ernähre dich gesund mit viel frischem Obst und Gemüse und wenig Fleisch
  • Lerne in einer Psychotherapie, gut mit dir selbst umzugehen
  • Nimm dir Zeit für Familie und Freunde 
  • Arbeite, um zu leben, und lebe nicht, um zu arbeiten

Es gibt verschiedene Methoden zur Behandlung eines Burnouts. Zum einen kann eine Psychotherapie helfen. Durch bewusste Ruhepausen und ausreichend Sport und Bewegung kann die Krankheit überwunden werden.

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Eine medikamentöse Therapie zum Beispiel durch Antidepressiva kann ebenfalls helfen.

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